Sonntag, 20. April 2008

Strike Bike reloaded - Nordhäuser Fahrradwerker wollen wieder produzieren

Die Nordhäuser Fahradwerker, deren Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze vergangenes Jahr für Aufmerksamkeit sorgte, wollen die Produktion in eigener Regie wieder aufnehmen:
Internetaktion der Nordhäuser Fahrradwerker und deren Hintergrund – Aufruf zur Unterstützung des Produktionsstarts.

Nur mit der Betriebsbesetzung anlässlich der Schließung Ihrer Firma und der daraus resultierenden Strike Bike Produktion, wollten sich viele der ehemaligen Mitarbeiter des Nordhäuser Fahrradherstellers Bike Systems, im Kampf um ihre Arbeitsplätze und Ihrer Existenzen, nicht zufrieden geben.

Das Ziel war und ist es möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Eine Fahrradfirma mit wiederum ca. 130 Arbeitsplätzen in Selbstverwaltung zu schaffen konnte nur utopisch erscheinen, da nach Abzug des Insolvenzverwalters statt Maschinen und Anlagen nur noch Müllberge und Asche den Inhalt der Werkhallen bildeten.

Eine GmbH, vorerst bestehend aus 21 ehemaligen Fahrradwerkern, wurde gegründet. Durch massive Unterstützung des Vereins Bikes in Nordhausen e.V. und durch große Anstrengungen der Mitarbeiter konnten verschiedenen produktionsnötige Werkzeuge, Maschinen und Anlagen wiederbeschafft werden.

Die ehemalige Betriebsstätte wurde angemietet, Kontakte zu Lieferanten und Fahrradhändlern geknüpft. Händlerverbände sagten uns Unterstützung zu und halfen beim Erstellen von möglichen zukünftigen Fahrradmodellen.

Bis Jahresende ca. 20.000 Fahrräder zu produzieren und zu vertreiben konnte real dargestellt werden. Unser zukünftiges Betätigungsfeld sehen wir hauptsächlich in der Fertigung von Fahrrädern im Preisniveau der unteren Mittelklasse für den Fachhandel. Andere Kunden sind natürlich jederzeit auch herzlich willkommen.

Der symbolische Produktionsstart erfolgt zum 1. Mai. Bis Ende Mai sollen dann 2.000 Fahrräder der Marke „Black Edition“ produziert und vertrieben werden. Anlehnend an das „Strike Bike“ haben wir ein Model mit wesendlich verbesserten Teilen und einem auffälligen Qutfit entworfen. Sollte ausreichend Interesse für dasselbe Modell nur in anderen Farben bestehen, werden wir darüber nachdenken den Kundenwünschen zu entsprechen.

Wir sind jedoch gezwungen diese 2.000 Fahrräder nochmals gegen Vorkasse über das Internet zu vertreiben. Vorkasse nur deshalb um Teile des Materials, wie von vielen unserer Materiallieferanten bei Lieferungen an Neukunden gefordert, vorfinanzieren zu können. Der Gewinn aus dieser Aktion soll außerdem dazu dienen eine Laufradfertigungsstrecke der ehemaligen Bike-Systems Nordhausen von einem Maschinenhändler aus Ungarn zurückzukaufen. Bis zum Rückkauf dieser für uns so wichtigen Anlagen müssen wir alle benötigten Laufräder kostenintensiv außerhalb produzieren lassen. Auch diese Arbeitsplätze wollen wir wieder in Nordhausen installieren.
Der Neustart der Produktion von Fahrrädern in Nordhausen ist für uns wie ein „Phönix aus dem Müll und der Asche“ unserer sozialen Existenzängste. Zum Neubeginn unserer beruflichen Tätigkeit benötigen wir dringen externe Hilfe.
2.000 Fahrradbestellungen unseres Internetmodells bis zum 15.05.2008 sind für uns äußerst wichtig um wie geplant vorerst 21 Arbeitsplätze in unserer strukturschwachen Region schaffen und erhalten zu können. Langfristig möchten wir möglichst vielen, von unseren ehemaligen Mitarbeitern, wieder eine berufliche Perspektive bieten können. Viel zu viele sind immer noch vom Sozialgau bedroht.

Das Frühjahr mit schönem Wetter stehen vor Tür – Zeit zur sportlichen Betätigung – Zeit zum Fahrrad fahren. Ihre Entscheidung für unser Internet-Aktionsfahrrad „Black Edition“ würde uns den Weg in eine sichere berufliche Zukunft und in eine soziale Sicherheit erleichtern.

Den sozialen Aspekt unserer Aktionen wollen wir jedoch nicht nur zu unseren Gunsten bemühen, sondern wir wollen auch selber sozial helfend tätig sein.
Die Mitarbeiter unseres kleinen Fahrradwerks planen in Zukunft vom Erlös jedes verkauften Fahrrades mindestens 0,50 € für einen sozialen Zweck, das könnten jährlich bis zu 20.000 € sein, zu spenden. Zu diesem Punkt wäre es auch schön bundesweit von Ihnen über bedürftige Projekte, möglichst für Kinder, informiert zu werden.

Die Nordhäuser Fahrradwerke bitten um Ihre solidarische Unterstützung, und besonders den Fachhandel bitten wir um Verständnis und um Unterstützung für diese, für unseren Produktionsstart so wichtige, Internetaktion.

Danke, Ihre 21 Nordhäuser Strike Biker Nordhausen den 16.04.2008

INFORMATION ZUR BLACK EDITION

Es handelt sich bei der Black Edition um ein 28“ Herren- und Damenfahrrad mit 3G-Rücktritt Nabenschaltung. Diese Fahrräder sind eine technische und qualitative Weiterentwickelung des vorangegangen Strike Bike Modells.
Der Preis für Endverbraucher beträgt inklusive Transport 299,- Euro.

Informationsmaterial und Bilder zu den beiden Fahrrädern erhalten Sie auf unserer Homepage www.strike-bike.de.
Anfragen und Bestellungen senden Sie bitte an unsere Postanschrift

Strike Bike GmbH
Freiherr- vom- Stein Straße 31
99734 Nordhausen

sowie an unsere E-Mail Adresse: StrikeBikeNDH@aol.com
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Samstag, 19. April 2008

Nein zum Nazi-Aufmarsch am 1. Mai 2008 in HH Barmbek!

Wie auch in Nürnberg, Braunschweig und anderen Städten planen Nazis auch in Hamburg einen Aufmarsch statt. Dagegen hat die Antifa HH einen Aufruf veröffentlicht.



Das Stadteilkollektiv rotes Winterhude setzt sich mit der nationalbolschewistischen Variante der Nazipropaganda, die beispielsweise in deren Losung „Eine andere Welt ist möglich: mit nationalem Sozialismus!" zum Ausdruck kommt, auseinander:

„Nation" und „Rasse" als Antwort auf die soziale Frage? Nein! Zum Nazi-Aufmarsch am 1. Mai 2008 in Barmbek

Unter dem Motto „Arbeit und soziale Gerechtig­keit für alle Deutschen" trommeln Hamburger Nazis zum 1. Mai 2008 für einen Marsch durch Barmbek. Der Aufruf wird getragen vom Ham­burger Landesverband der NPD, ihrer Jugend­organisation Junge Nationaldemokraten und so­genannten Freien Nationalisten. Die Mobilisie­rungshomepage liefert ein gutes Beispiel für einen Rechtskurs, der als Nationalbolschewismus be­zeichnet wird. Er steht in der Tradition national­revolutionärer Strömungen der Weimarer Zeit und der SA und gibt sich ausgesprochen klassen­kämpferisch. Zudem sind inhaltliche und symbo­lische Anleihen bei der Linken nicht zu über­sehen, sie reichen von historischen Exkursen in die Geschichte des 1. Mai bis hin zur Parole: „Eine andere Welt ist möglich: mit nationalem Sozialismus!"

Die Mär vom „nationalen" oder auch „deutschen Sozialismus" lässt sich bis ins 19. Jahrhundert und in die Schriften des Antisemiten Eugen Dühring zurückverfolgen. In der von den Nazis präsentier­ten Form hat sie, wie auch der eng mit ihr verbun­dene Begriff der „deutschen Volksgemeinschaft", ihren Ursprung im Ersten Weltkrieg. Allerdings war sie eine wenig proletarische Schöpfung, son­dern wurde als weltanschauliche Begleitmusik zum großen Schlachten von deutschen Professo­ren in die Welt gesetzt. Als ihre Väter gelten u. a. Johann Plenge und Werner Sombart, beides zu­nächst der SPD nahestehende Nationalökono­men. Ihr Kern war eine recht schlichte Kon­struktion des bedingungslosen nationalen Zu­sammenhalts in Notzeiten, in der die Theorie einer gesellschaftlichen Solidargemeinschaft des Proletariats durch die einer Schicksalsgemein­schaft der Nation ersetzte wurde. Mit einer ähn­lichen Argumentation wurde auch die Bewilli­gung der Kriegskredite von der SPD erreicht. Als sich die deutsche Situation im Ersten Weltkrieg zunehmend verschlechterte, verordneten Erich Ludendorff und Paul von Hindenburg als fakti­sche Militärdiktatoren dem Land eine militärisch organisierte Kriegsplan­wirtschaft. Da diese Mobilisie­rung sämt­licher na­tionaler Ressourcen auch den Unterneh­mern einige Konzessionen abverlangte und von der Sozialdemokratie und den Gewerkschaften mitgetragen wurde, glaubte man, mittels deut­scher Organisation die soziale Frage endgültig gelöst zu haben. Der Krieg ging verloren, aber das Hirngespinst einer in der Nation aufgelösten Klassenfrage überdauerte die Niederlage und ent­wickelte in den Folgejahren immense Anzie­hungskraft.

 

In der Weimarer Republik löste auf Seiten der Rechten der völkische Nationalismus den alten kaisertreuen Konservatismus ab. In der so gewon­nenen neuen Nationalidentität konnte die deut­sche ArbeiterInnenschaft in den Volkskörper

In der Weimarer Republik löste auf Seiten der Rechten der völkische Nationalismus den alten kaisertreuen Konservatismus ab. In der so gewonnenen neuen Nationalidentität konnte die deutsche Nationalidentität konnte die deutsche ArbeiterInnenschaft in den Volkskörper integriert werden, während man beispielsweise Kriegsgegnerlnnen aus der ideellen und Jüdinnen und Juden aus der nunmehr rassisch definierten Nation ausschloss. Als Reminiszenz an die Kriegs­wirtschaft verschmolz Ernst Jünger die Figur des Arbeiters mit der des Soldaten zur düsteren Zu­kunftsvision einer militärisch organisierten Indus­triegesellschaft. Ihm und seinen Gesinnungs­genossen galt es, die politische Revolution von 1918 in eine nationale Revolution umzuwandeln und eine Wiedergeburt des untergegangenen deutschen Imperiums zu erreichen. Der jungkon­servative Publizist Arthur Moeller van den Bruck gab mit der Parole „Jedes Volk hat seinen eigenen Sozialismus" das Motto vor. Der Gedanke eines dergestalt vom Marxismus befreiten (und damit auch entjudeten) Sozialismus' erfreute sich in ver­schiedenen nationalistischen Bewegungen der Zwischenkriegszeit großer Beliebtheit. Er bot sich an, um die weiter bestehenden sozialen Ungleich­heiten zumindest durch eine gefühlte Gemein­schaft zu kompensieren. Der italienische Faschis­mus hatte eine ähnliche Weltanschauung entwi­ckelt. Während Enrico Corradini und Benito Mussolini in Italien verkündeten, das Land sei eine proletarische Nation, vertrat Moeller van den Bruck diese Ansicht für das Deutsche Reich.

 

 

Manche der nationalbolschewistischen Theoreti­ker glaubten, auch in der Sowjetunion die russi­sche Variante des nationalen Sozialismus zu erkennen; der Abschied der Komintern von der Strategie der Weltrevolution und Stalins These vom Sozialismus in einem Land kamen ihnen dabei sehr entgegen. Angesichts dessen, dass das deutsche Militär als Schwarze Reichswehr bereits geheim mit der Sowjetunion kooperierte, um die Abrüstungsauflagen des Versailler Vertrages zu unterlaufen, war selbst dieses Konzept wenig revolutionär. Dennoch konnte sich auch in der Hamburger KPD eine nationalkommunistische Strömung um Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim bilden, die für Nation und Sozialismus den Klassenkampf zum Völkerkampf umdeute­ten. Auch während der Besetzung des Ruhrge­biets durch Frankreich setzten die Kommunisten mit dem Schlageter-Kurs kurzzeitig auf die natio­nale Karte. Identitätsstiftend für die heutigen Nazis ist aber der nationalbolschewistische Flügel der NSDAP, der sich um die Gebrüder Strasser und die norddeutsche nationalsozialistische Ar
Arbeitsgemeinschaft sammelte. Die Strömung geriet bald in Konflikt mit dem Füh­rungsanspruch des Münchner Flügels der Partei um Adolf Hitler. Einige verließen als Schwarze Front die Partei, andere wie Hein­rich Himmler oder Joseph Goebbels wechselten die Seite, und wieder andere fielen 1934 parteiin­ternen Säuberungen zum Opfer. Die ideologi­schen Unterschiede zu Hitler waren jedoch mar­ginal, insbesondere im Antisemitismus war man sich einig.

 

Der Nationalbolschewismus ist eine Chimäre, der die Nazis hinterherlaufen, wenn sie sich in einer Kampfzeit wähnen. Er eignet sich in krisenhaften Phasen zur Agitation gegen alles Undeutsche mit radikalen und sozialen Phrasen. In einer Zeit, in der die emanzipatorische Frage kaum noch und die soziale Frage nur als Standortfrage in den Köpfen der Menschen existieren, vertraut der Nationalbolschewismus auf ein Bild des Kapitals als eine von fremden Mächten gesteuerte abstrak­te Gewalt, die heuschreckenartig über die Früch­te ehrlicher Arbeit herfällt. Entsprechend geistert durch die Kampagne der Hamburger "Kamera­den" die Figur des jüdischen Kapitalisten, der mit migrantischer Hilfe das deutsche Volk ausbeutet. Mittels der geforderten nationalen Revolution gegen US-Imperialisten und Zionisten soll auch die soziale Frage gelöst werden. Da solch Aber­glaube auch in linken Kreisen beliebt ist, setzt man ganz rechts durchaus auf eine gemeinsame Querfront mit anderen antikapitalistischen Kräf­ten. Die Nazis werden am 1. Mai 2008 in Barmbek in Tradition von Schwarzer Front und SA das alte Gewäsch von der Volks- und Schicksalsgemein­schaft als Antwort auf die soziale Frage propagie­ren, garniert mit den obligatorischen Trommeln, Fahnen und Marschkolonnen. Man sollte ihnen mehr entgegensetzen als ein „Nazis raus!" Quelle: fsk transmitter - april 2008, Seite 10 f.


Quelle: Rotes Winterhude
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Donnerstag, 17. April 2008

"Investigate Thor Steinar - Die kritische Auseinandersetzung mit einer umstrittenen Marke"

Die bereits seit einiger Zeit angekündigte Broschüre "Investigate Thor Steinar - Die kritische Auseinandersetzung mit einer umstrittenen Marke" ist erschienen. Weitere Informationen wie Kontakt- und Bestellmöglichkeit sowie Download-Version sind bei Investigate Thor Steinar zu finden.
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Mittwoch, 16. April 2008

Mailkampagne zum EU-Reformvertrag

Bei "Schritte zur Abrüstung" besteht die Möglichkeit, sich an einer EMail Kampagne gegen den neuen " EU-Vertrag, der "Lissabonner Vertrag", der auch "EU-Reformvertrag" genannt wird, zu beteiligen. Dieser soll in Kürze im Bundestag und am 23. Mai im Bundesrat ratifiziert werden.

Siehe auch die ausführliche IMI Analyse
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Samstag, 12. April 2008

Free Mumia!

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Freitag, 11. April 2008

2 Ereignisse

Heute ist der 63. Jahrestag der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald, die als Konsequenz daraus den Schwur von Buchenwald leisteten. Und noch immer bleibt die Bahn in Sachen Zug der Erinnerung stur.

Zugleich ist heute der 40. Jahrestag der Schüsse auf Rudi Dutschke vor dem Hintergrund des eskalierenden Vietnamkriegs. Dazu gibt es wie beispielsweise in Esslingen Veranstaltungen.
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Mittwoch, 9. April 2008

Radio zu den Freiraumtagen am 11. und 12. April

Am 11. und 12. April finden die europaweiten Aktionstage zum Thema Freiräume statt.

Dazu gibt es bei Open-Radio einen mehrsprachigen Stream. Dort können auch RadioSendungen, Nachrichten, Jingles oder Musik hochgeladen werden.

Beim Freien Radio wird ein englisch- bzw. deutschsprachiger Stream übertragen. Podcasts gibt es ebenfalls. Die Beiträge werden im Wiki gesammelt.
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Dienstag, 8. April 2008

Hungerstreik beendet; 140 Gefangene befreit, weitere politische Häftlinge fordern ihre Freilassung

Via Chiapas Verteiler:
Eine turbulente Woche in Chiapas: Auf Druck der fast 50 hungerstreikenden politischen Gefangenen verschiedener Bauernorganisationen liess am Montag und Dienstag die Regierung von Chiapas über 140 Gefangene frei, darunter rund 30 Hungerstreikende. Die Freilassungen geschahen im Rahmen einer Revision der Fälle von 300 inhaftierten Indigenas, eine Massnahme, welche Mitte März von der chiapanekischen Regierung mit Hilfe von 100 Anwälten initiiert wurde.
Seltsam ist, dass bis heute die Namensliste der revidierten Fälle wie auch der jetzt freigelassenen nicht bekannt ist. BeobachterInnen in Chiapas äussern den Verdacht, dass darunter auch Indigene aus paramilitärischen Organisationen sein könnten.

Die Freilassungen der Hungerstreikenden geschah ziemlich chaotisch und sind ein Beispiel für den deplorablen Zustand des Justizsystems: Einige Freigelassene aus der Zona Norte, die wegen falscher Anschuldigungen der Paramilitärs von Opddic einsassen, wurden nach dem Verlassen des Gefängnisses kurzfristig wieder verhaftet, ein Anwalt konnte ihre erneute Inhaftierung verhindern. Ihnen wurde zudem von staatlicher Seite angeraten, aus Sicherheitsgründen nicht in ihre Gemeinde zurückzukehren... Ein anderer Hungerstreikender wurde freigelassen und kurz darauf wieder eingekerkert; man habe ihn verwechselt.
Weitere 15 politische Gefangene im Fasten- und Hungerstreik wurden jedoch nicht freigelassen. Darunter ganz offensichtliche Fälle von schweren Justizirrtümern, auch von Gefangenen, die unter Folter Delikte gestanden, die sie nicht begangen hatten und in der Folge zu bis zu 60 Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Einzelne, berührende Schicksale wurden in der Jornada in den letzten Tagen beschrieben (drei Links siehe
unten). Hinzu kommen noch zwei zapatistische Gefangene in Tabasco an der Grenze zu Nordchiapas, welche seit bald 13 Jahren unschuldig im Gefängnis sitzen, beide sind inzwischen gesundheitlich schwer angeschlagen.

Am Samstag hat dann Samuel Ruiz, der emiritierte Bischof von San Cristobal, die verbleibenden Hungerstreikenden, die seit teilweise über 40 Tagen jegliche Nahrungsaufnahme verweigerten, in einem offenen Brief gebeten, diesen abzubrechen. Er versicherte ihnen, dass man auf anderen Wegen alles Mögliche tun werden, um ihre Freilassung doch noch zu erreichen. Er verwies auch darauf, dass der Hungerstreik alles in allem eine sehr erfolgreiche Aktion war und "mehr Resultate ergab, als wir uns erhofften". Die Hungerstreikenden in den Gefängnissen Nr. 5 und 14 haben daraufhin ihren Hungerstreik beendet.

Nun ist es an den Leuten draussen, den Druck aufrecht zu erhalten und die Freilassung der verbleibenden politischen Gefangenen in Chiapas zu fordern.

Man kann dies tun mit der Unterschrift unter die Petition von CIEPAC "Sofortige und bedingungslose Freilassung der politischen Gefangenen" auf: http://www.ciepac.org/documento.php?id3
Sowie mit der Unterschrift unter die Schlussfolgerungen und Empfehlungen der internationalen Menschenrechtskommission, die im Februar in Chiapas,
Oaxaca und Atenco war: http://cciodh.pangea.org/?q=es/taxonomy_menu/3/111

Quellen zu den indigenen politischen Gefangenen, die noch im Knast sind:

Hallan graves irregularidades en el proceso contra tzotzil condenado a 60 años de prisión http://www.jornada.unam.mx/2008/04/04/index.php?section=politica&article6n1pol

Tras torturarlos condenaron a 2 reos que ayunan en Chiapas http://www.jornada.unam.mx/2008/04/05/index.php?section=politica&article0n1pol

En evidencia, desventajas jurídicas para los pueblos nativos de México http://www.jornada.unam.mx/2008/04/06/index.php?section=politica&article0n2pol

Veranstaltungen zu Chiapas/Mexiko in Bern, Genf, Zürich 29.4.-1.5.:
http://www.chiapas.ch
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