Mittwoch, 12. Dezember 2007

NPD-Chef macht sich an Ahmadinedschihad heran

Bei einem schweren Fehltritt haben sich NPD-Chef Udo Voigt und
sein Stellvertreter Sascha Roßmüller vor laufender Kamera erwischen lassen. Gegenüber vermeintlich freundschaftlich verbundenen iranischen Journalisten machten die beiden aus ihrem Herzen keine Mördergrube: Voigt leugnete den Massenmord an den europäischen Juden, Roßmüller träumte von iranischen Geldströmen für die NPD. Auszüge der Interviews, die für Voigt strafrechtliche Folgen haben könnten, wurden gestern im TV-Polit-Magazin Report Mainz gesendet.
Weitere Informationen und Link zum "Report Mainz" redok
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Sonntag, 9. Dezember 2007

Antiberliner 15 - Kampfblatt für den Generalstreik

ausgaberedblog verweist auf den neuen "Antiberliner". Dieser befasst sich mit dem grundlegenden Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit. Zudem bewertet Mag Wompel vom LabourNet in einem Interview die Arbeitskämpfe der jüngsten Vergangenheit, vor allem auch den bei der Bahn und äußert sich zu Interventionsmöglichkeiten externer Unterstützer.

Ausserdem gibt es Artikel zu den "Grauen Wölfen", zu den Prozessen gegen italienische Gipfelgegner sowie ein Gespräch mit dem Sänger der Band Obrint Pas.

Antiberliner liegt kostenlos in Kneipen, Cafes oder linken Buchhandlungen aus, kann man aber auch hier downloaden.
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Samstag, 8. Dezember 2007

Heuchler des Monats: Aktion Licht aus

Toll, wer da alles mitmacht: BMW, Mercedes-Benz und Porsche,das sind die mit den besonders klimaschonenden Autos, oder Evonik, die Ex-Steag, die gerade in Duisburg, Lünen und Herne drei neue Steinkohlekraftwerke bauen will.

Siehe auch hier und hier
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ÊDÎ BESE- ES REICHT

edibese*ÊDÎ BESE- ES REICHT*
*SCHLUSS MIT KRIEG UND VERNICHTUNG*

*Europaweite Demonstration und Kundgebung in Düsseldorf*
*am 15. Dezember 2007*

Seit Jahren versucht die kurdische Seite, mit friedlichen und
demokratischen Mitteln ihre legitimen Rechte einzufordern. Leider
scheiterten diese Bemühungen bisher an der Unfähigkeit und dem Unwillen der türkischen Regierung, auf die Kurden zuzugehen, um gemeinsam einen Friedensplan zu entwickeln. Stattdessen beharrte die Politik der Türkei auf Unterdrückung und Verleugnung und setzt - wie die jüngste Entwicklung zeigt – auf eine militärische Eskalation des Kurdenkonflikts. Regierung und Armee begründen ihre Invasionsabsichten zwar mit der „Neutralisierung der PKK“, doch ist das eigentliche Ziel eine Destabilisierung der kurdischen Autonomieregion im Nordirak - und das mit allen Mitteln.
Die antikurdischen Hetzkampagnen und das gefährliche Aufheizen des innenpolitischen Klimas hat in der Türkei in den letzten Wochen und Monaten zu zahlreichen Angriffen auf Kurden und ihre Einrichtungen geführt. Leider setzte sich diese rassistische Stimmung auch in Europa und Deutschland fort. Nationalistisch aufgehetzte Demonstranten und Mitglieder der MHP-nahen „Grauen Wölfe“ attackierten Kurden und kurdische Vereine.
Auch die Bemühungen der Demokratische Gesellschaftspartei (DTP) und der kurdischen unabhängigen Abgeordneten im türkischen Parlament, auf friedenspolitischem Weg zu einer Lösung der Konflikte zu gelangen, sind bisher ausschließlich auf Ablehnung gestoßen. Schlimmer noch: die Partei wird derzeit – wie ihre Vorgängerinnen auch – mit einem Verbot bedroht und die Parlamentarier/innen mit der Aufhebung ihrer Immunität.

Dennoch: Diese „Kalten-Kriegs-Politik“ wollen wir unser Lösungsprojekt der Vernunft und Realität entgegensetzen. Mit dem Modell „Demokratisches Autonomes Kurdistan“, das von Abdullah Öcalan vorgeschlagen worden ist, wird die freie Ausübung der kurdischen Sprache, Kultur und Politik gefordert. Die Freilassung aller politischen Gefangenen sowie das Recht auf Partizipation am politischen und sozialen Leben soll Voraussetzung sein für eine gesellschaftliche Versöhnung und gegenseitige Respektierung. Auch müssen die Kräfte des Spezialkrieges aus Kurdistan abgezogen, muss das Dorfschützersystem abgeschafft und eine Rückkehr in die Dörfer ermöglichst werden. Die Kommunalverwaltungen müssen durch gesetzliche Reformen sowie wirtschaftliche und soziale Projekte gestärkt werden.

Parallel hierzu kann in einem von beiden Seiten festgelegten Zeitrahmen eine stufenweise Niederlegung der Waffen und der Beginn der Partizipation der Kurden am legalen demokratischen und gesellschaftlichen Leben beschlossen werden.

Wir wollen Lösungen in einem friedlichen, demokratischen und gerechten Entwicklungsprozess. Wir wollen auf die Kraft des Dialoges und der Vernunft setzen. Es gibt ein Leben jenseits von Krieg und Vernichtung. Hierfür wollen wir kämpfen. Hierfür wollen wir werben mit unserer Demonstration am 15. Dezember 2007.

Sie sind herzlich hierzu eingeladen.


Beginn: 10.00 Uhr

Marschroute 1: Aquazone-Rotterdamerstr.

Marschroute 2: Oberkasseler Brücke

Kundgebung: ca. 12.30 , Rheinwiese


Quelle:
*YEK- KOM Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland e.V.*

Graf Adolf Str. 70a, 40210 Düsseldorf, Tel:+49(0)2111711452,
Fax:+49(0)2111711453, E-mail:yekkom@gmx.net
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Nazis keine Heimat geben! Nicht im Remstal und nirgends sonst!

Nazis keine Heimat geben! Nicht im Remstal und nirgends sonst!

Am 15. Dezember findet in Schorndorf-Weiler eine Demonstration mit anschließender Kundgebung statt. Sie richtet sich gegen die NPD-Kneipe „Linde“, die zum Szenetreff der Rechtsextremen geworden ist. Seit August 2006 ist Jürgen Wehner Besitzer und Betreiber der Gaststätte. Er ist bekennendes NPD-Mitglied.

Schon im Sommer 2006 war des öfteren eine Reichskriegsflagge (schwarz-weiß-rot) vor der „Linde“ zu sehen. Die „Schorndorfer Nachrichten“ berichteten außerdem über in der „Linde“ aushängende Fotos deutscher Landser beim Überschreiten der Grenze zu Polen und eine Deutschlandkarte mit erweiterter Ostgrenze. In der Nacht vom 23. auf den 24.10.06 wurden bei einer Razzia der Polizei Waffen und NPD-Werbematerial beschlagnahmt. Im Keller hatten Schießübungen stattgefunden, die Anwohnern zu Folge bis heute stattfinden.

Eine aktuelle Studie über Rechtsextremismus im Rems-Murr-Kreis stellt eindeutig fest, dass Relativieren, Ignorieren oder gar Akzeptieren den Rechtsextremismus enorm stärkt.
Dieser ist im Rems-Murr-Kreis jedoch stark verankert, was nicht zuletzt der Anstieg rechtsmotivierter Straftaten von 77 im Jahr 2005 auf 91 im Jahr 2006 zeigt. Erst im September dieses Jahres wurde einem engagierten Antifaschisten in Waiblingen als massive Drohung ein toter Fuchs mit einem NPD-Flugblatt an den Briefkasten gehängt.
In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass in der „Linde“ jeden 1. und 3. Samstag im Monat einer von bundesweit acht „patriotischen Stammtischen“ veranstaltet wird. Reger Besuch zeigt außerdem, dass sich die rechtsextreme Szene hier etabliert hat und die Gaststätte auch als Schulungsraum dient. Es ist höchste Zeit, „hinzuschauen“ und zu handeln!

Wir wollen keine rechtsextremen Szenetreffs, weder hier noch irgendwo sonst!
Wir stehen auf gegen rechtsradikale Gewalttäter, Naziideologie und Propaganda!
Laßt uns gemeinsam ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Diskriminierung setzen, kommt zur Demonstration mit anschließender Kundgebung am 15. Dezember um 14 Uhr am Bahnhof in Weiler.
(für Ortsunkundige Treffpunkt 13:30 Uhr am Bahnhof Schorndorf)

Alternatives Bündnis Remstal, Attac Regionalgruppe Schorndorf, Club Manufaktur e.v., DGB Ortsverbände Schorndorf und Fellbach, DKP Rems Murr, Grüne Jugend Rems-Murr, IG Metall Waiblingen Ortsvorstand und Ortsjugendausschuss, Juso-AG Schorndorf, Die Linke.Rems-Murr, Linksjugend [‘solid] Rems-Murr, Naturfreunde Ortsgruppe Schorndorf, Firma Picobello Winterbach, Schwäbische Wirtschaftsberatung GmbH, SPD Schorndorf, Schorndorfer Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, Ver.di Kreisvorstand Rems-Murr, VVNBund der Antifaschisten Rems-Murr und Baden-Württemberg
Alfred Denzinger, Jürgen Gaiser und Irmgard Bronner-Gaiser, Evelyn Hofer, Adolf Riekenberg

V.i.S.d.P: VVN-Bund der Antifaschisten Baden-Württemberg, Stuttgart Böblingerstr. 195
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Donnerstag, 6. Dezember 2007

65 Tage bis SIKO 2008

AUFRUF DES AKTIONSBÜNDNISSES GEGEN DIE NATO- SICHERHEITSKONFERENZ 2008

Sie reden von „Sicherheit“.

Wir nennen es Krieg, Folter und Terror.
Sie sprechen von „Sicherheit“, doch ihre Politik bedeutet Krieg, Folter und Militarisierung.

Die „Sicherheitskonferenz“ in München ist ein Treffen von Militärstrategen, Regierungsvertretern, Generälen und Rüstungslobbyisten. Verschanzt hinter Absperrgittern, Wasserwerfern und einer gigantischen Polizeimacht kommen im Nobelhotel Bayerischer Hof jährlich EU- und NATO-Repräsentanten zusammen, um Kriegseinsätze, internationale Militärstrategien und Rüstungsgeschäfte zu planen. So wurden bei der Münchner Militärtagung unter anderem die Angriffskriege gegen Jugoslawien, Afghanistan und den Irak vorbereitet und entscheidende Weichen für den so genannten „Globalen Krieg gegen den Terror“ gestellt.
Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr – Gegen jede deutsche Kriegsunterstützung

Die wirtschaftlich und politisch Mächtigen der Welt beanspruchen für sich das Recht auf ungehinderten Zugang zu Märkten und Rohstoffen auf dem gesamten Globus. Sie setzen ihre ökonomischen Interessen und Machtansprüche auch mit militärischer Gewalt durch. Die Besatzungskriege der NATO-Staaten und ihrer Verbündeten, die unter der Losung der Terrorbekämpfung geführt werden, sind selbst Terror gegen die Bevölkerung: Bombardierungen, Vertreibung, Zerstörung, Vergewaltigungen sowie die Wiedereinführung der institutionalisierten Folter wie in Guantanamo und in Geheimgefängnissen.

Die NATO-Kriege und Besatzungregime eskalieren die Konflikte weltweit; selbstbestimmter Aufbau und eine demokratische Entwicklung haben keine Chance.
Gegen Krieg und Folter – Für ein freies und selbstbestimmtes Leben aller Menschen

Die erneute Militarisierung der deutschen Außenpolitik führt längst auch zur Militarisierung im Innern. Diese Politik des präventiven „Sicherheits“-Staates betreibt den Abbau der Grundrechte aller BürgerInnen durch Vorratsdatenspeicherung von Telefongesprächen, dem Ausspionieren von PC-Daten, Unterbindungsgewahrsam, Überwachung von öffentlichen Plätzen und Privatwohnungen. AntimilitaristInnen werden durch den Gesinnungsparagrafen 129a wie durch die Razzien vor und nach dem G8-Gipfel systematisch mit Repression überzogen und kriminalisiert. Längst marschiert die Bundeswehr auch im Inneren auf wie zum Beispiel mit Soldaten, Spähpanzern und Tornados gegen die Proteste in Heiligendamm Juni 2007. Im Bayerischen Hof hat die Bundeswehr bereits seit Jahren das Hausrecht während der Sicherheitskonferenz.
Gegen den Überwachungsstaat – Für Meinungsfreiheit und Bürgerrechte

Wir wenden uns gegen ein Machtsystem, das sich am Profit orientiert und das sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten über Leichen geht, gegen ein System der rigorosen Abschottung der EU-Außengrenzen gegenüber Flüchtlingen und MigrantInnen. Dazu gehören die rassistischen und fremdenfeindlichen AusländerInnengesetze in Deutschland, die Abschaffung des Asylrechts, tödliche Hetzjagden und Überfälle sowie die europaweit anlaufende Massenabschiebung von Flüchtlingen in die Kriegsgebiete des Irak und Afghanistans.
Fluchtursachen bekämpfen. Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge und MigrantInnen statt Stacheldraht und Lager

Zeigen wir den selbst ernannten Weltherrschern und Kriegsstrategen: Ihr seid hier in München und anderswo unerwünscht. Eurer Politik von neoliberaler Wirtschaftsmacht und Ausbeutung, von Aufrüstung und Sozialabbau setzen wir weltweit Protest und Widerstand entgegen, denn eine andere Welt ist möglich – eine gerechte Gesellschaft, eine friedliche Welt ohne Krieg und Folter.
Statt sozialer Demontage und Aufrüstung – Umverteilung von oben nach unten

Wir rufen auf: Mischt euch ein, beteiligt euch an den vielfältigen Protesten und Gegenveranstaltungen in München! Die Proteste und Blockaden von Heiligendamm gegen den G8-Gipfel haben gezeigt, dass wir erfolgreich sind. Trotz abgeschotteter Zonen und Demoverboten haben dort Zehntausende erfolgreich durch zivilen Ungehorsam und Widerstandsaktionen die Zufahrtswege zum Gipfel effektiv blockiert. Im Februar werden wir deutlich machen: Kriegsverbrecher und Folterbefürworter erwartet auch in München Protest und Widerstand.
No justice, no peace! – Ohne Gerechtigkeit kein Friede!
Kommt alle zur Großdemonstration und den weiteren Widerstandsaktionen am 9. Februar 2008 in München!


Quelle
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Verhältnismäßig?

Wer bislang dachte, mittels DNA Tests ließe sich nur die Vaterschaft eindeutig feststellen, irrt. Offenbar ist der Bundesgerichtshof zu der Erkenntnis gekommen, daß sich mittels dieses Test auch die Autorenschaft bestimmter Texte feststellen läßt, so nachzulesen im Blog annalist:
Fantastisch. Der Herr Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof hat der Entnahme einer DNA-Probe von Andrej zugestimmt. Also, um genau zu sein, der "Entnahme von Körperzellen im Wege einer Blutprobe des Beschuldigten". "Die zwangsweise Entnahme einer Blutprobe kann durch die freiwillige Abgabe einer Speichelprobe abgewendet werden." Wie reizend.

Warum die dabei behilflich sein soll, rauszukriegen, ob jemand bestimmte Texte geschrieben hat, erschliesst sich mir nicht so recht. Aber der Herr Ermittlungsrichter findet, dass "trotz des geringen Tatverdachts (...) die Maßnahme in Anbetracht des Gewichts des Tatvorwurfs auch verhältnismäßig" sei. Aha.
Weitere Infos unter einstellung.so36.net via redblog
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Montag, 3. Dezember 2007

Ex-Beobachtete gegen aktuell Beobachtete

Die Wochenzeitung Junge Freiheit sieht sich selber als Auslöser der Kampagne gegen die neue Juso-Vorsitzende

Die vor knapp einer Woche gewählte Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel (1) ist aus der Rechtsschutzorganisation "Rote Hilfe" (2) ausgetreten.
Damit gab sie wachsendem Druck nach. Nicht nur die Junge Union und die CDU/CSU forderten Drohsels Austritt - auch bei den Jusos und in der SPD (3) hatte es vermehrt Stimmen gegeben, die der gerade erst gewählten Juso-Vorsitzenden einen Austritt aus der "RH" oder zumindest eine ruhende Mitgliedschaft nahe legten.

Auch die SPD-nahe Frankfurter Rundschau hatte am Samstag deutliche Worte für Drohsel gefunden. "Raus aus dem Verein", war ein Kommentar (4) überschrieben, in dem die "RH" als Unterstützerorganisation der RAF bezeichnet wurde.

Der Pressesprecher der "Roten Hilfe" Matthias Krause wies diese
Vorwürfe zurück (5) und betonte dabei:

--Die Solidarität der Roten Hilfe gilt strömungsübergreifend allen
Menschen, die wegen ihres linken politischen Engagements von der Justiz verfolgt und mit Verfahren überzogen werden.--

Dazu gehöre, so Krause, auch die Forderung nach der Freilassung der verbliebenen Strafgefangenen aus der RAF. Die "Rote Hilfe" sei aber weder einer Partei noch einer politischen Strömung verbunden, betonte der "RH"-Sprecher. Auch der Historiker und Journalist Nick Brauns (6) weist in seiner Studie über die Geschichte des Vereins darauf hin, dass er bereits in den 1920er Jahren von Kommunisten, linken Sozialdemokraten und parteilosen Intellektuellen gegründet und in den 1970er Jahren von maoistischen Gruppen wiederbelebt wurde, die so einiges an bizarren Vorstellungen im Kopf hatten, aber nicht mit der RAF sympathisierten. Mit dem Niedergang der Maoisten Ende der 1970er Jahre wurde die "RH", so Brauns, wieder zu einem überparteilichen Hilfsverein.

"RH"-Sprecher Krause bezeichnet die Aufregung über Drohsels
Mitgliedschaft als gelungenes Zusammenspiel zwischen Konservativen und der Zeitung "Junge Freiheit" (7), die sich erst vor einiger Zeit das Recht erklagte, nicht im Verfassungsschutzbericht aufgeführt zu werden.
Tatsächlich skandalisierte die Wochenzeitung die Vereinsmitgliedschaft von Drohsel, aus der diese nie ein Geheimnis gemacht hatte, als erstes Medium (8). Im Anschluss berichtete die "JF" auf ihrer Internetseite täglich über den ständig wachsenden Druck auf die Juso-Vorsitzende und reihte die Politiker auf, die sich zu Wort meldeten.

Dabei ließ die "JF" keineswegs unerwähnt, dass sie selber federführend daran beteiligt war, die Kampagne zu entfachen. In ihrer jüngsten Ausgabe vermeldete die Zeitung, die aus ihrer eigenen Geschichte sehr umfassende Erfahrung mit solchen Vorwürfen hat, Drohsels Mitgliedschaft in der "RH" beweise ihre Verbundenheit mit dem linksextremen Spektrum.

In den Mainstream-Medien wurde die Rolle der "JF" in der Kampagne dagegen selten erwähnt. Möglicherweise hat man dort Angst, dass die Tatsache, dass man die Kampagne so reibungslos übernahm, vielleicht darauf hinweisen würde, dass eine Verbundenheit mit einem Spektrum besteht, das bis vor kurzem vom Verfassungsschutz beobachtet wurde?

LINKS:

(1) http://www.berlin.spd.de/servlet/PB/menu/1673563/index.html
(2) http://www.rote-hilfe.de/
(3)
http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/politik/deutschland/506646
(4)
http://www.rote-hilfe.de/news/kampagne_gegen_franziska_drohsel_initialzuendung_von_rechtsaussen_und_verfassungsschutz
(5)
http://www.rote-hilfe.de/news/kampagne_gegen_franziska_drohsel_initialzuendung_von_rechtsaussen_und_verfassungsschutz
(6) http://www.nikolaus-brauns.de/html/bucher.html
(7) htttp://www.jungefreiheit.de/
(8) http://jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M53669dd67b1.0.html

Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26741/1.html
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„Zahltag! Let’s do it – again!“ erfolgreich – vorauseilender Gehorsam der ARGE-Leitung?

Heute, Montag, dem 03.12.07, fand zum zweiten Mal in Köln der Aktionstag „Zahltag!“ gegen ARGE-Schikanen der Intitiative „agenturschluss“ statt. Bereits um 7.00h in der Frühe fanden sich AgenturschließerInnen ein, um den systematischen schikanösen und skandalösen Praktiken der ARGE gegen BezieherInnen von ALGII mit dem Aktionstag entschlossen entgegenzutreten. Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag auf den entwürdigenden Praktiken vor Ort, z.B. im Kölner Modellprojekt „DiMa“. Unter Rückgriff auf die Erfahrungen des letzten „Zahltags!“ im Oktober wurden durch gegenseitige und entschlossene Begleitungen von durch ARGE-Schikanen Betroffenen bislang vorenthaltene Rechte und Forderungen gegenüber der ARGE unmittelbar durchgesetzt.

(Köln) Bei Ankunft der AktivistInnen waren bereits ca. 15 Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei vor dem Gebäude des Bezirksrathauses in Köln-Mülheim, in dem die ARGE untergebracht ist, vorgefahren. Während beim letzten „Zahltag!“ im Oktober AktivistInnen und Erwerbslose zunächst auf Anweisung der ARGE-Leitung unter massivem Einsatz von Polizeigewalt und vorübergehenden Ingewahrsamnahmen am Betreten der Räumlichkeiten gehindert werden sollten, konnte der Aufbau der Info-Tische und des umfangreichen Buffets und die Verschönerung des Gebäudes durch Transparente und Infotafeln zur jüngeren Geschichte des sozialen Widerstandes diesmal ungehindert stattfinden.

Gegen 08:00h begannen AktivistInnen und Erwerbslose das Foyer in Beschlag zu nehmen.
Begleitet von einem Geigen-Duo und Sambarhythmen begann die öffentliche Versammlung im Gebäude der ARGE, an der sich zunehmend Erwerbslose mit einem „Anliegen“ bei der ARGE und andere Interessierte beteiligten. Zahlreiche Redebeiträge unter anderem zum entwürdigenden Modellprojekt „DiMa“ der ARGE Köln, begleiteten über den Tag hinweg die Aktivitäten der Versammelten.

Inhaltlicher Schwerpunkt des „Zahltags!“ war diesmal die „DiMa“, das sogenante „Disability Management“, der ARGE Köln. In diesem Pilotprojekt wird ein weiterer Schritt der Entwürdigung, Entrechtung und Entmündigung von Erwerbslosen deutlich – und das Menschenbild, das hinter HartzIV steht. Die „DiMa“ ist eben jene Abteilung, in der Erwerbslose, denen eine Sonderbehandlung erteilt werden soll, verwaltet und bearbeitet werden. Grundlage einer „Überweisung“ an die „DiMa“ ist die persönliche Stigmatisierung durch eineN FallmanagerIn, nach der Erwerbslose als körperlich, geistig, seelisch oder sozial „behindert“ eingestuft werden, so daß eine „Behandlung“ der betroffenen Person (und damit auch möglicherweise deren Abschieben in die Grundsicherung und so das Verschwinden aus dem ALGII-Bezug und den Arbeitslosenstatistiken) empfohlen wird. Die Selbsteinschätzung der betroffenen Erwerbslosen ist dabei unerheblich – diese könnte ja, so die häufige Unterstellung der FallmanagerInnen, auf mangel
nder „Krankheitseinsicht“ beruhen. Von den Schreibtischen der „DiMa“ aus werden Erwerbslose dann, immer unter Androhung von Leistungsentzug, an der „DiMa“ angegliederte (zwangs-)“therapeutische“ Projekte und Erziehungsmaßnahmen wie z.B. „Jobpromote“, das u.a. vom Verein „Zug um Zug e.V.“ umgesetzt wird, weitergeleitet. Hier werden Erwerbslose ein weiteres Mal zunächst zur einträchtigen Bezugsquelle der Trägervereine. Zunächst werden beliebig persönliche Daten wie Angaben zu Gewohnheiten, Sexualität, Sozialverhalten und sonstigen Vorlieben erpresst und verwertet, in einem 2. Schritt werden die Betroffenen wieder einmal zu billigsten Arbeitskräften zunächst in einem 1€-Job, dann für 2 Jahre im Niedrigstlohnbereich gemacht – getarnt als Dauerbetreuung von „Kranken“ durch Arbeit.

Dieser inhaltliche Schwerpunkt wurde durch einen gemeinsamen und lautstarken Besuch der „DiMa“ durch die TeilnehmerInnen des „Zahltags!“ begleitet. Der Forderung, die Sonderabteilung „DiMa“ sofort zu schließen, entgegnete Klaus Ludwig, speziell für diesen Tag nach Mülheim gereister ARGE-Leiter, mit Ignoranz – „Man wolle doch nur helfen“, so seine Aussage, derweil er sich schützend vor den Türen der hier Beschäftigten aufbaute, nachdem er zunächst Einsatzkräfte der Polizei zu seiner Unterstützung in die vierte Etage beordert hatte. Die vorgebrachten Vorwürfe wies er ganz generell als „haltlos“ zurück, auf zahlreiche gegenteilige Beispiele von anwesenden Betroffenen reagierte er mit Achselzucken und dem Verweis auf „medizinische Grundlagen“.

Auch diesmal wurde von den Vorbereitenden des „Zahltags!“ eine Begleitung bei Forderungen von Erwerbslosen gegenüber der ARGE angeboten - wie der nach vorenthaltenen Geldleistungen, nicht geleisteten Mietzahlungen, der Zurückweisung von Lebensmittelgutscheinen anstelle von Geldleistungen und Nicht-Bearbeitung von Anträgen. Die gemeinsame Gegenwehr und Selbstorganisierung von Betroffenen, wie sie bereits beim letzten „Zahltag!“ im Oktober erprobt wurde, scheint bereits Wirkung zu zeigen, wie die zahlreichen erfolgreichen Begleitungen zeigen –allein im Verlauf des Vormittags konnte mindestens 22 Mal die sofortige Auszahlung unverzüglich durchgesetzt werden, nachdem das Anliegen der Betroffenen mit der Unterstützung durch kleinere bis größere Gruppen „ZahltäglerInnen“ entschlossen vorgetragen wurde.

„Vom Gefühl her sind uns die ARGE-SachbearbeiterInnen mit der Geldkarte förmlich entgegengekommen“, sagte einer der Begleiter überrascht. Es scheint, als hätte die Leitung der Kölner ARGE aus den Erfahrungen des letzten „Zahltags!“ gelernt und bereits im Vorfeld ihre SachbearbeiterInnen angewiesen, entgegen der Alltagspraxis an den ARGEn den berechtigten Forderungen von Erwerbslosen ausnahmsweise nachzukommen, um so jeder möglichen Störung und jedem Aufsehen auszuweichen - Presse-Photos wie die prügelnder Polizeibeamter im ARGE-Gebäude beim letzten „Zahltag“ sollten diesmal offenbar vermieden, die alltägliche schikanöse Behandlung von Erwerbslosen nicht öffentlich werden. Denn die ARGE-Leitung hier wie andernorts weiß sehr wohl, wie massiv der Angriff auf die Würde und Rechte der Erwerbslosen durch die HartzIV-Gesetzgebung und die alltäglichen Praktiken an den ARGEn ist, wie groß die Wut der Betroffenen - für deren „Management“ im Vorfeld und im „Ernstfall“ schließlich die Besetzung v
on 15 Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei bereit stand. Deeskalativ: Bereits im Eingangsbereich wurden zusätzliche MitarbeiterInnen eingesetzt, welche die Ansprüche von Erwerbslosen vorsortierten, Anträge entgegennahmen, sogar baldige Termine mit zuständigen SachbearbeiterInnen arrangierten, um das Gebäude möglichst leer und empörungsfrei zu halten – Anliegen, bei denen im normalen ARGE-Alltag z.T. Wochen und Monate von Wartezeiten vergehen. Dabei konnte die örtliche ARGE-Leitung auf die bundesweite Weisung der BA aufsatteln, wegen der zu erwartenden Auszahlungsschwierigkeiten im Dezember die Hürden für die Leistungsauszahlung diesmal herunterzufahren. So sagte eine ARGE-Mitarbeiterin bei einem begleiteten Termin: „Die Standortleitung hat sich offenbar von ihrer Aktion beeindrucken lassen", nachdem sie der Forderung des Betroffenen nach Rücksprache mit dem Teamleiter nachkommen musste. Und eine Betroffene bestätigt erstaunt im Anschluss an den Besuch: „So freundlich waren die h
ier noch nie zu uns“.

Trotz des vorauseilend „zuvorkommenden“ Verhaltens durch die ARGE haben sich Betroffene weder im Eingangsbereich abwimmeln, noch sich ihren berechtigten Unmut ausreden lassen – so wurde die durch Tacheles e.V., Wuppertal, und KEA e.V., Köln angebotene Rechtsberatung rege in Anspruch genommen, die Ergebnisse teils in Selbstorganisierung von Begleitungen direkt umgesetzt, Kontakte zu anderen „ZahltäglerInnen“ geknüpft, Diskussionen geführt.

Die heutige deeskalative Strategie der ARGE-Leitung, zu der auch deren zurückhaltender Rückgriff auf den Einsatz der Bereitschaftspolizei passt, ist ein Hohn angesichts der Verhältnisse, die vermutlich bereits morgen schon wieder auf den Fluren und hinter den Schreibtischen der ARGE herrschen werden – weder das geheuchelte „Zuvorkommen“ der ARGE-Leitung noch die zugestandenen und nach Einforderung „korrigierten“ Fehler durch dahingehend angewiesene ARGE-MitarbeiterInnen werden uns und viele andere Betroffene davon abhalten, unsere Gegenwehr und unsere Proteste am Ort des Vollzugs von HartzIV weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Konzeptueller Bestandteil des „Zahltags!“ ist und bleibt, den Betriebsablauf in den ARGEN und damit einen zentralen Bestandteil des HartzIV-Zwangssystems nicht etwa reibungsloser zu gestalten, sondern zu stoppen, bis wir alle zu einem würdigen und selbstbestimmten Alltag finden können.

„agenturschluss“ am 03.12.2007


Kontakt:
https://kontakte.web.de/adr_show/?cid=160720557&sid=00000096CE7D1F6BAD041B407118A63429F642
L. und B. Camper
0176-29109373
aktionscamp@yahoo.de

Quelle: Presseerklärung
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Sonntag, 2. Dezember 2007

Polizeigewalt verhindert Strassenfest in Luzern

Foto: gonorrea
In Luzern wurde das geplante, aber nicht bewilligte, Strassenfest für kulturelle Freiräume von einem massiven Polizeiaufgebot verhindert. Sämtliche Teilnehmer am Versammlungsort Vögeligärtli wurden verhaftet und für mehrere Stunden inhaftiert. Unter den Verhafteten waren auch Touristen, Schaulustige und schwangere Frauen anzutreffen. Laut Polizeibericht wurde "lediglich in einem Fall" Gummischrot eingesetzt. Und besonders bedenklich – der Zivilschutz wurde seitens der Polizei zur Gefangenenbetreuung eingespannt...
Weitere Informationen sowie die vollständig dokumentierte Presseerklärung der "Aktion Freiraum" bei gonorrea. Dort werden in den nächsten Tagen weitere Texte veröffentlicht.

Siehe auch:
Squats in der Schweiz - ein Überblick
Die Kultur steht auf der Strasse
Presseerklärung der "Aktion Freiraum”
• Berichterstattung auf Radio 3Fach

Via trueten.de / redblog / das Rote Blog / gonorrea
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Freitag, 30. November 2007

Heuchelei im bürgerlichen Lager

Aus den bürgerlichen Parteien CDU, CSU, FDP und SPD wird auch heute wieder unter großem Medientamtam der Rücktritt der am letzten Samstag gewählten Juso-Vorsitzenden Franziska Drohsel gefordert.

Ihr wird die Mitgliedschaft in der "Roten Hilfe" vorgeworfen, aus der sie nie ein Geheimnis gemacht hatte. Die "Rote Hilfe" ist eine Solidaritätsorganisation, die nach eigenen Angaben „politisch Verfolgte aus dem linken Spektrum“ unterstützt. Die Rote Hilfe hat bundesweit etwa 4300 Mitglieder in 38 Orts- und Regionalgruppen sowie eine Bundesgeschäftsstelle in Göttingen und versteht sich als Nachfolger der historischen Roten Hilfe Deutschlands. Bei der "Roten Hilfe" handelt es sich um einen zugelassenen Verein und nicht um eine illegale Organisation.

Interessant ist, daß die Vorwürfe auf die Berichterstattung in der "Jungen Freiheit" zurückgeht. Es wäre natürlich zuviel erwartet, wenn deren Hetze von den Kritikern Drohsels zurückgewiesen werden würde. Statt dessen wird in die gleiche Kerbe reingehauen und so die Querfront geschlossen. So weit sind wir also.
Zum ersten Mal zum Thema gemacht wurde Drohsels Mitgliedschaft in der Roten Hilfe, aus der sie nie ein Geheimnis gemacht hatte von der Rechtsaußen-Postille "Junge Freiheit". In ihrer jüngsten Ausgabe vermeldete die Zeitung, die Mitgliedschaft der neuen Juso-Vorsitzenden in der RH beweise ihre Verbundenheit mit dem linksextremen Spektrum. Sowohl die Extremismus-Expertin der CDU, Köhler, als auch der Hamburger Juso-Chef Philipp-Sebastian Kühn forderten unisono mit dem Zentralorgan der Neuen Rechten in der BRD Drohsels Rücktritt.
Quelle

Gegenüber der "jungen Welt" erklärte Franziska Drohsel dazu:
Die rechte Postille Junge Freiheit hat Sie nach Ihrer Wahl zur neuen Juso-Chefin prompt in die »linksextremistische« Ecke gerückt, aufgrund Ihrer Nähe zur Roten Hilfe und zur Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA). Hören Sie so etwas gerne?
Was die Junge Freiheit als Organ der Rechtsextremen schreibt und welches Etikett sie mir verpaßt, interessiert mich herzlich wenig.
Die »Vorwürfe« treffen aber doch zu?
Ich bin Mitglied der Roten Hilfe und habe in meiner Tätigkeit als Berliner Juso-Vorsitzende auch gerne und erfolgreich mit der VVN-BdA zusammengearbeitet. Zu diesen Verbindungen stehe ich.
Quelle

Mit Sicherheit geht es nicht allein um die Frage der Mitgliedschaft in der "Roten Hilfe". So schreibt "Daniel Neun"
Wer verstehen will, warum CDU, CSU, FDP und Teile der SPD so eine echte Heiden-Angst vor Franziska Drohsel verspüren, der muss wissen, dass die Juso-Vorsitzende eine Vergesellschaftung der Energie- und Wassermafia gefordert hat, die dank Kohl und Schröder seit Jahrzehnten skrupellos Allgemeingut und Daseinsvorsorge zur Ausplünderung des Volkes benutzen um die eigenen Profite noch höher zu schrauben.
Mit der politischen Linie der SPD bzw. den Jusos muss man nicht einig sein, um dieses Nachgeben der Forderungen der Rechten und deren Versuche, die Personalpolitik zu bestimmen, abzulehnen. Hier zeigt sich ganz offen der Einfluss der Rechten auf die Politik.

Siehe auch:
Die Wochenzeitung "Junge Freiheit" - Kritische Analysen zu Programmatik, Inhalten, Autoren und Kunden.
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Donnerstag, 29. November 2007

„ZAHLTAG!” Let's do it – again!

Man darf gespannt sein:

(Köln) Es ist soweit - es wird einen neuen „Zahltag!“ geben, und zwar am 3. Dezember früh ab 7:30 Uhr an der ARGE in Köln-Mülheim (Bezirksrathaus Wiener Platz).

Bereits nach dem ersten „Zahltag!“, dem Aktionscamp Anfang Oktober an der ARGE Köln, hatte es vor allem vor Ort, aber auch bundesweit aus vielen Städten positive Resonanz gegeben. Mit dem neuen Aktionstag will «agenturschluss» die Idee der kollektiven Gegenwehr weiterentwickeln. Dabei soll die massenhaft vorhandene, teils ohnmächtige Wut von Erwerbslosen und Anderen an der ARGE in ein gemeinsames und spürbares «NEIN!» umgewandelt werden.

Unser Ziel ist neben der deutlichen Artikulation unser Wut gegen die Zumutungen, die Entrechtungen, die Willkür und die Schikanen durch Hartz IV und seine Vollzugsorgane, vor allem deren zumindest temporäre Zurückweisung durch das gemeinsame Einfordern unserer minimalen noch verbliebenen Rechte. Wir werden uns gegenseitig darin unterstützen, am Ort des „Vollzugs“ von Hartz IV ganz unmittelbare individuelle Forderungen durchzusetzen, z.B. die nach Auszahlung verweigerter ALG II-Leistungen sowie nach dem sofortigen Aussetzen der Erpressungen, Entwürdigungen und Entrechtungen durch MitarbeiterInnen der ARGE.

Systematisch wird an den ARGEn den BezieherInnen von ALG II nicht nur mit Leistungsentzug gedroht, und damit mit dem Entzug der Existenzgrundlage, wenn Menschen den schikanösen Vorgaben, Kontrollen und Aufforderungen der ARGE-MitarbeiterInnen nicht Folge leisten wollen und können. Es werden soziale Schnüffeldienste ins Feld geführt, persönliche Verhältnisse und Umfelder ausspioniert, es wird die Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht erpresst; ARGE-MitarbeiterInnen geben persönliche „psychologische“ Einschätzungen ab, „Gutachten“ über LeistungsbezieherInnen werden erstellt und gespeichert - Menschen werden zu psychiatrischen, pädagogischen und medizinischen „Fällen“ gemacht und dem so genannten „Disability Management“ zugeführt, in einem Kölner Modellprojekt kurz „DiMa“ genannt. «Her mit der Kohle“ ist deshalb nur eine unserer Forderungen. „Schluß mit den Schikanen - und zwar sofort!» eine andere: Unser Recht auf Selbstbestimmung und unsere Würde hängen nicht von einer Arbeitsstelle ab! Und unsere Mündigkeit lassen wir uns weder per Psychiatrisierung durch die „DiMa“ noch durch die systematische und schikanöse Pädagogisierung in der Abteilung für unter-25-Jährige, kurz „U25“, absprechen, und zwar von niemandem!

«agenturschluss» will sich am 03. Dezember von den beim Aktionscamp Anfang Oktober gemachten Erfahrungen leiten lassen: Menschen vor Ort schlossen sich spontan und lautstark den Protesten an und haben sich energisch eingemischt – für die Zurückweisung selbst erfahrener Schikanen, für das Einfordern der eigenen Rechte, und solidarisch für die Anliegen anderer von ARGE-Schikanen Betroffener. Gemeinsam haben wir u.a. durch gegenseitige Begleitung und lautstarke Präsenz sowohl die Auszahlung von ALG II-Leistungen als auch die Rücknahme von durch ARGE-MitarbeiterInnen erzwungenen „Maßnahmen“ durchgesetzt und das Foyer an zwei Tagen besetzt gehalten. Und das aus einem einfachen Grund: «Wir haben schon lange die Schnauze voll!», so eine der Beteiligten. Diesen Protest werden wir am 03. Dezember an der ARGE in Köln-Mülheim, im Bezirksrathaus am Wiener Platz, fortsetzen.

„agenturschluss“ am 28.11.2007
Macht euch bereit für die Notfallproteste! Macht euch bereit für die Notfallproteste!

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