Mittwoch, 28. Januar 2009

Lügen, tricksen, manipulieren...

Freiburger Polizei setzt auf Eskalation
Communiqué vom 27.01.2009

Am 22. Januar wurde ein Freiburger Linker von der Polizeidirektion Freiburg für den 27. Januar zur Vernehmung als Beschuldigter wegen des Vorwurfs des Landfriedensbruchs am 13. Dezember 2008 vorgeladen. Im Dezember demonstrierten in Freiburg 2.500 Menschen unangemeldet gegen das geplante neue Versammlungsgesetz und das am 1. Januar 2009 in Kraft getretene neue Polizeigesetz. Der Beschuldigte war Delegierter der KTS-Vorbereitungsgruppe und hat in dieser Funktion sowohl im Vorfeld als auch am Tag selbst mit der Polizei gesprochen. Die Demonstration und das anschließende Straßenfest verliefen reibungslos und die deeskalierende Wirkung der Kommunikation wurde von allen Seiten anerkannt. Nun wird diese Bereitschaft zur Deeskalation von der Freiburger Polizei zu Repressionszwecken ausgenutzt.

Der Landfriedensbruchparagraph § 125 StGB — früher als Aufruhrparagraph bekannt — wird seit jeher als willkürliches Kriminalisierungs- und Abschreckungsinstrument eingesetzt. Dabei wird den Beschuldigten meist nicht vorgeworfen, selbst eine Straftat begangen zu haben, sondern sich in der Nähe aufgehalten zu haben, als andere Personen Straftaten begingen — ein klassischer Gesinnungsparagraph. Am 3. Dezember 2008 wurde zum Beispiel in Freiburg ein Linker wegen Landfriedensbruchs verurteilt, weil er laut einer Polizeizeugin anwesend gewesen sein soll, als die Polizei während des DIY-Festivals 2006 nach einer Festnahme angegriffen wurde. Zwar war die Aussage der Polizistin widersprüchlich, doch der Linke wurde nur aufgrund dieser Aussage zu einer hohen Strafe von 120 Tagessätzen verurteilt.

Mit der jetzigen Anzeige will die Freiburger Polizei neben der Schikane und Repression auch noch ein anderes Ziel erreichen. Nach Einleitung eines Ermittlunsgverfahrens ist es ihr seit der Einführung des neuen Polizeigesetzes am 1. Januar gestattet, legal noch mehr Daten über Beschuldigte dauerhaft zu speichern und später zu verwerten. In Geheimdienstmanier werden hier unter dem Vorwand der Strafverfolgung politische Dossiers über DissidentInnen angelegt. Die Polizei versucht zudem den Druck auf den Beschuldigten zu erhöhen, dem bereits am 15. Dezember 2008 — nur zwei Tage nach seiner exponierten Rolle auf der Demonstration — gezielt drei Reifen seines Autos zerstochen und der Lack zerkratzt wurde.

Als Konsequenz aus der Kommunikation mit der Polizei während einer großen und friedlichen Demonstration folgen in Freiburg gewalttätige Einschüchterungsversuche und polizeiliche Ermittlungen. Selbstverständlich ist der Freiburger Polizei bewusst, dass sich unter diesen Umständen in Zukunft niemand mehr zur Kommunikation mit der Staatsmacht bereit erklären wird. Wir werten daher das Ermittlungsverfahren als bewusste Sabotage unserer Politik der Deeskalation. Offenbar setzt die Polizei im Vorfeld des NATO-Gipfels im April 2009 wieder verstärkt auf die im April 2004 unter Heiner Amann eingeführte und von Dieter Salomon protegierte Eskalationsstrategie.

Ein erneuter Beleg dafür ist die Demonstration gegen Studiengebühren am 26. Januar mit rund 1.500 TeilnehmerInnen. Die Studidemo wurde von der Polizei gewalttätig angegriffen, es wurden mindestens sechs Demonstrierende und ein Passant verletzt. Mindestens drei der sechs Festgenommenen mussten sich auf dem Revier Nord nackt ausziehen und wurden dabei sexistisch beleidigt. Es kann nicht sein, dass dieses dreiste Zündeln staatlicher ProvokateurInnen unwidersprochen hingenommen wird. Die Polizeibrutalität muss bekämpft werden, das Ermittlungsverfahren umgehend eingestellt und alle erhobenen Daten gelöscht werden.

never trust a cop

Autonome Antifa Freiburg
Macht euch bereit für die Notfallproteste! Macht euch bereit für die Notfallproteste!

Montag, 26. Januar 2009

MOBILISIERUNGS- UND INFORMATIONSVERANSTALTUNG ZUR MÜNCHENER SICHERHEITSKONFERENZ UND DEM NEUEN VERSAMMLUNGSGESETZ IN BAYERN

Mittwoch, 28. Januar, 20:30 Uhr, Hausbar, Schellingstr. 6, Tübingen
Versammlungsgesetz hin oder her - Wir demonstrieren gegen die NATO-Sicherheitskonferenz

Die Proteste gegen die NATO-Sicherheitskonferenz - früher Wehrkundetagung - in München haben mittlerweile Tradition. Seit Jahren kommen jeden Februar tausende Menschen in die bayrische Hauptstadt, um gegen das Treffen der Kriegstreiber zu demonstrieren. Dies konnte auch ein 2002 für die ganze Stadt verhängtes Demonstrationsverbot nicht verhindern. Im Gegenteil: Seit dem haben die Proteste gegen die SIKO eher zugenommen, die völlig anti-demokratischen Aussagen des früheren Organisators der Konferenz, Horst Teltschik, überzeugten viele erst recht von der Notwendigkeit der Demonstrationen. Dieses Jahr markiert die Sicherheitskonferenz zudem den Auftakt der Aktivitäten gegen den 60.Geburtstag der Nato, den das Kriegsbündnis im April in Strassburg und Baden-Baden feiern will.

VertreterInnen von Libertad Süd und dem Bündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz werden am Mittwoch, den 28.1.2008 über die Vorbereitungen und geplanten Aktionen während der diesjährigen Sicherheitskonferenz berichten. Sie werden dabei auch auf den gegenwärtigen Stand des neuen bayrischen Versammlungsgesetzes eingehen und wie dieses die Vorbereitungen der Demos beeinflusst hat.

Mit Volxküche ab 19:30, nach dem Vortrag findet eine SoliHausbar für die Versammlungsfreiheit statt!
Hinweis: Am selben Tag findet ab 18:00 im Epplehaus das 1. öffentliche Vorbereitungstreffen zur MAYDAY! 2009 statt!

Veranstaltet von der Informationsstelle Militarisierung und dem Tübinger Bündnis für Versammlungsfreiheit.

Mehr zur SIKO: http://nonatotuebingen.wordpress.com/

Mehr zum Versammlungsgesetz: http://versammlungsrecht2009.tk/
Macht euch bereit für die Notfallproteste! Macht euch bereit für die Notfallproteste!

Samstag, 24. Januar 2009

"Der Rechte Rand" Nr. 116 erschienen

Vor einigen Tagen ist  die 116. Ausgabe der antifaschistischen Fachzeitschrift DER RECHTE RAND mit einem Themenschwerpunkt zur „Extremismustheorie“ erschienen. Dazu die Pressemittelung der Herausgeber:

Die Vertreter der „Extremismustheorie“ stellen in ihren Analysen die extreme Rechte auf eine Stufe mit Teilen der politischen Linken. „Die Theorie ist in den politischen Alltag eingedrungen und dient zur Legitimation konservativer Politik und behindert oftmals antifaschistische Praxis und Gedenken“, schreibt der Autor Ernst Kovahl in der Einführung zum Schwerpunktthema.
Der Politikwissenschaftler Gerd Wiegel stellt daran anschließend die Theorie und Entstehungsgeschichte des Begriffes dar. Er kritisiert die Wirkung dieser Theorie als „politisches Kampfinstrument“ der deutschen Rechten. Mit der konkreten Anwendung der Theorie befassen sich in drei Beiträgen Felix Krebs, der den antitotalitären Konsens in staatlichen und zivilgesellschaftlichen Projekten gegen Rechts kritisiert, sowie Claudia Krieg mit einem Artikel zum neuen Bundesgedenkstättengesetz und die Dresdener „Initiative gegen jeden Extremismusbegriff“, die seit einem Jahr gegen die weitere Ausbreitung der „Extremismustheorie“ arbeitet.

Weitere Artikel widmen sich unter anderem dem bevorstehenden neonazistischen Großaufmarsch in Dresden am 14. Februar, militanten Neonazis in Thüringen und Hessen, der Vereinnahmung des Sozialisten Leo Kofler durch die extreme Rechte und dem Zustand der Rechten in den USA nach der Wahl Barack Obamas zum neuen Präsidenten des Landes.


Leseproben finden sich unter: www.der-rechte-rand.de

Die aktuelle Ausgabe ist für 2,50 Euro in jedem gut sortierten Buchladen erhältlich - oder über DER RECHTE
RAND, Postfach 304 180, 20324 Hamburg.
DER RECHTE RAND im Abonnement: Sechs Ausgaben im Jahr für 15,- Euro (Inland) und 19,- Euro (Ausland) und Soli- Abonnement für 25,00 Euro (abo[@]der-rechte-rand.de).
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Freitag, 23. Januar 2009

Osnabrück: AntiRepressionsTage 24.-25.1.2009

Vom 24.-25.1.2009 findet in Osnabrück eine Tagung zu den Themenschwerpunkten Überwachung und Repression statt.
Ein buntes Programm aus Vorträgen, Workshops und Diskussionen ist geplant.


"Wir beobachten derzeit auf verschiedenen Ebenen, wie Überwachungstendenzen besonders in den letzten Monaten stark zunehmen. Ob BKA-Gesetz, Vorratsdatenspeicherung oder das neue niedersächsische Versammlungsgesetz; mit ständig neuen Beschränkungen, Maßnahmen und Gesetzen werden individuelle und gesellschaftliche Freiräume und Freiheitsrechte immer wieder das Ziel staatlicher Repression. Praktisch kommt niemand, der/die sich heute gesellschaftskritisch engagieren möchte daran vorbei, sich mit dem Thema Überwachung auseinanderzusetzen.
Aus diesem Grund veranstalten wir eine Anti-Repressions-Tagung, auf der wir in Workshops und Vorträgen darüber informieren und diskutieren wollen, wo konkrete Gefahren in der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung lauern und wie wir ihnen begegnen können."

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Donnerstag, 22. Januar 2009

Die NATO als Garant für Versammlungsfreiheit

Jochen Fürniß und Johannes Rothenberger, die Bezirksvorsitzenden der Jungen Union in Nord- und Südbaden sehen die NATO als Garant für Versammlungsfreiheit. Ihrer Ansicht nach wäre "(...) ohne die NATO vielleicht keine Meinungs- und Versammlungsfreiheit möglich wäre, keine europäische Einigung oder keine gemeinsamen friedlichen Versammlungen möglich (...)"
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Mittwoch, 21. Januar 2009

Gewaltverhinderer der Woche

Als solcher entpuppt sich der Innenausschuss des baden - württembergischen Landtags. Die Evaluation der Polizeieinsätze während des Weltwirtschaftsgipfels hat dem Vorsitzenden des Innenausschusses Junginger zufolge ergeben,
"dass die Polizei beim NATO-Gipfel Camps
mit 10.000 bis 15.000 Personen nicht dulden kann, weil sonst rechtsfreie Räume entstehen. Zudem sollten bereits im Vorfeld des Gipfels in Baden-Baden großflächige Kontrollen stattfinden. Damit solle verhindert werden, dass Waffen in die Camps der Gipfelgegner gelangten.
Darüber hinaus seien für Personen, die durch Gewaltbereitschaft aufgefallen seien, Meldeauflagen sowie Aufenthalts- und Betretungsverbote möglich. Ziel dieser Maßnahmen sei es, gewalttätige Auseinandersetzungen konsequent zu verhindern und somit die Meinungs- und Versammlungsfreiheit der friedlichen Demonstranten, die die überwiegende Mehrheit bildeten, zu schützen, erklärte der
Ausschussvorsitzende abschließend."
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Montag, 19. Januar 2009

Das schreiben Blogger zum Wahlausgang

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Sonntag, 18. Januar 2009

Erbarmen!!


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Übrigens: Koch's Danksagung gibt's bei redblog. Das hat auch nicht jeder.
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