Perspektive

Mittwoch, 23. September 2009

Hamburg: Autonomer-Kongress am 26.09.2009

Selbstverständnis, Stand und Perspektiven der autonomen Bewegung im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang

Du/ihr seid aufgefordert, den Kongress mitzugestalten. In den einzelnen Themenschwerpunkten werden verschiedene 5 bis 10 minütige Impulse in Form von prägnanten Referaten, einfühlsamen Theaterstücken, einschlägigen Praxisbeispielen oder provokanten Thesen die Diskussionen anregen.
Sowohl Gruppen als auch Einzelpersonen können einen Input vorbereiten, der sich am Schwerpunkt oder einem Thema innerhalb des Schwerpunktes orientiert sowie den o.g. Leitsatz des Kongresses berücksichtigt.

Themenschwerpunkt I: Der Begriff Autonomie / das Label autonom
Aus welchen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und politischen Handlungsnotwendigkeiten hat sich der Begriff Autonomie entwickelt? Ist er zu einem Label oder zu einem Mythos geworden, der lediglich noch auf äußere Erscheinungsbilder (Randale, Klamotten, …) beruht?
Sind die Autonomen zu einer selbstbezogenen und selbstgenügsamen Sekte geworden, die von Außen nicht mehr greifbar und kritisierbar ist und sich deshalb der gesellschaftlichen Auseinandersetzung entzieht und somit auch in diese nicht mehr verändernd eingreifen kann. Ist der Begriff „Autonomie“ für die heutige politische/kulturelle Situation noch hilfreich? Wie setzten verschiedene politische Schwerpunkte (wie anti-Ra, anti-Fa, anti-Sexismus, anti-AKW, …) diesen Begriff in ihren praktischen Kämpfen um?
„Autonomie“ als Kommunikations- und Kampfbegriff, Autonomie als gesellschaftliche Utopie. Selbstbestimmung und Kollektivität als dialektische Einheit. Denn Selbstbestimmung kann nur als Kollektiv statt finden und Kollektivität nur mit selbstbestimmten Menschen.
Freitagabend, 20:00 h

Themenschwerpunkt II: Struktur, Bündnisse, Vernetzung und Organisierung
Was verbindet uns und auf welcher theoretischen sowie praktischen Basis arbeiten wir in unseren Kleingruppen, in unseren Städten, bundesweit oder international zusammen? Gibt es eine gemeinsame autonome Bestimmung?
Unter welchen Kriterien gehen wir Bündnisse ein und um welchen Preis?
Brauchen wir eine Organisierung und wenn ja, welche Form von Organisierung muss das sein, um eine revolutionäre Kraft darzustellen? Was müssen und können wir an unseren gemeinsamen Strukturen ändern, um politisches Gewicht zu erlangen?
Samstag, 10-13 h

Themenschwerpunkt III: Alltagspraxis, interne Machtverhältnisse, Kommunikation
Themensschwerpunkt geht um unseren Umgang untereinander, unter bezug auf Machtverhältnisse und unterschiedlichste Unterdrückungsverhältnisse. Dabei deckt er auch die verschiedenen bekannten –ismen ab.
Außerdem fragen wir uns, wie unsere eigene Kommunikation untereinander aussieht und wie diese geprägt ist. Ob durch vorgegebene Rollen und deren Zuschreibungen oder durch einen offenen Umgang untereinander, der Annäherung erlaubt und diese auch wünscht.
Schließlich soll es auch drum gehen, wie eine selbstbezogene Abtrennung der eigenen Lebensverhältnisse und Alltagsauseinandersetzungen vom radikalen Kollektiven handeln überwunden werden kann.
Samstag, 14-17 h

Themenschwerpunkt IV: Aktionsformen, Widerstand, Medien
Aktionsformen sollen unsere Inhalte und unseren Widerstand nach außen vermitteln. Entspricht das der Wirklichkeit? Wie sollten wir Militanz verantwortungsvoll einsetzen und perspektivisch ausbauen? Welche Bilanz können / sollen wir aus den gemachten Erfahrungen ziehen? Wie wollen wir mit der medialen Wiedergabe und den Reaktionen auf unsere Aktionsformen umgehen? Welche Rolle(n) spielen unsere eigenen Medien (nicht nur das Internet)? Wie, wo und warum könnten zufünftige Aktionsformen neu gestaltet oder weiter entwickelt werden?
Samstag, 18-21

Zusammentragung, Auswertung, Ausblick
Sonntag, 10 h

Mitmachen

Die Inputs werden soweit möglich, vorher im Internetblog veröffentlicht und auch schriftlich auf dem Kongress ausliegen. Bitte schickt uns eure Inputs, damit wir die Schwerpunkte besser koordinieren können.
E-Mail für die Anmeldung von Inputs: autonomer-input@nadir.org
Postadresse: Autonom-Kongress-Vorbereitung, Schwarzmarkt, Kleiner Schäferkamp 46, 20357 Hamburg

Macht euch bereit für die Notfallproteste! Macht euch bereit für die Notfallproteste!

Mittwoch, 2. September 2009

Für Horst Stowasser – Les Anarchistes

Am 29. August 2009 verstarb Horst Stowasser, ein Anarchist, Aktivist und unermüdlicher Propagandist für eine herrschaftsfreie Alternative. Seine Bücher waren, sind und werden auch in Zukunft für viele Menschen einer der ersten Kontakte mit dem Anarchismus sein. Wir kämpfen weiter dafür, dass seine Träume Wirklichkeit werden. Es lebe die Anarchie!
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Video auf Analyse Kritik Aktion mit "Les Anarchistes" von Leo Ferre

WAS EIN ANARCHIST IST, weiß jeder: ein gewalttätiger Mensch, ein Terrorist zumeist, außerdem schmuddelig, die Unordnung liebend, Chaos verbreitend wo er geht und steht. Seine Lieblingsbeschäftigung besteht im Werfen von Bomben, die er üblicherweise unter einem wallenden, schwarzen Umhang verbirgt, das Gesicht von einem aus der Mode gekommenen Schlapphut verdeckt. Notfalls greift er auch zu Dolch oder Revolver – Hauptsache, er kann seinen Blutdurst stillen.
Oder aber er ist krank, erblich gar. Ein wissenschaftliches Standardwerk des 19. Jahrhunderts definiert Anarchisten schlicht als »Idioten oder angeborene Verbrecher, die noch dazu allgemein humpeln, behindert sind und asymmetrische* Gesichtszüge tragen«. Anarchie als Geisteskrankheit also – das erklärt und entschuldigt alles.
Sodann die Variante der Verblendung: Anarchisten seien »kleinbürgerliche Chaoten«, die den »objektiven Gang der Geschichte« noch nicht erkannt hätten; lauter zwar in ihren Absichten, aber letztendlich doch »voluntaristische* Helfershelfer der Konterrevolution«. Deshalb gehörten sie als »Linksabweichler« auch am besten »liquidiert«. Diese Tonart schlugen in der Vergangenheit mit Vorliebe Marxisten aller Richtungen an, die inzwischen angesichts des Scheiterns ihrer ›objektiven Geschichtswahrheiten‹ jedoch in Schweigen verfallen sind.
Schließlich die moderne Definition – eine Mischung aus Psychoanalyse und Düsternis: Anarchisten wären demnach frühkindlich geschädigte Psychoten*, die ihre privaten Probleme in abgrundtiefen Haß auf die Gesellschaft umwandeln und sich zur Rechtfertigung eine ›Philosophie des Nichts‹ schmiedeten. Sie seien ebensosehr zu bedauern wie zu bekämpfen.
Tragisch, niemand scheint sie lieb zu haben, die Anarchisten.
Sie ahnen schon, all dies ist Unsinn, und Sie ahnen richtig. Das macht die Sache allerdings nicht einfacher, denn eine korrekte Definition ist schon deshalb schwierig, weil Anarchismus keine einheitliche Bewegung ist, sondern eine vielfältige und damit auch widersprüchliche.
Horst Stowasser „Freiheit Pur“
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Sonntag, 23. November 2008

Der Zapatistische Horizont

Der Zapatistische Horizont

Luis Hernández Navarro

La Jornada, Dienstag, 18. November 2008

"Der Horizont ist bereits zu sehen", besagt die erste Strophe der zapatistischen Hymne. Dieser Horizont ist nicht ein fernes oder unerreichbares Ziel. Er ist nicht eine abstrakte Idee. Zumindest teilweise haben ihn die Gemeinden in Rebellion des mexikanischen Südostens in eine Tatsache verwandelt.

An diesem Montag, den 17. November, erfüllen sich 25 Jahre seit der Gründung der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN). Zweieinhalb Jahrzehnte einer Erfahrung, die die mexikanische Politik und Gesellschaft verändert hat, und auf vielfache Art und Weise das Archipel der Antiglobalisierung inspirierte, das in einer Vielzahl von Ländern für eine andere Welt kämpft.

Der Zapatismus hat eine der tiefgehendsten und innovativsten Erfahrungen der Selbstbestimmung errichtet, die in Lateinamerika entstanden sind: die Lakandonische Kommune. Trotz der militärischen Belagerung und der wirtschaftlichen Offensive, der sie ausgesetzt sind, haben die Gemeinden in Rebellion für sich selbst stabile Formen der Selbstregierung entwickelt, leben nach ihren eigenen Normen, und haben die Kontrolle über ihre eigene Entwicklung übernommen.

Weit davon entfernt, sich mit der Zeit abzunutzen, hat der Lauf der Jahre dieses Laboratorium einer alternativen Zukunft und einer anderen Politik konsolidiert und vertieft. Die Autonomie ist hier nicht nur ein Vorschlag oder eine politische Forderung, sondern eine praktische Tatsache, eine systematisierte Erfahrung; es ist Denken, das fest in der Erde verankert ist.

Diese Leistung des rebellischen Widerstands dient als Referenz und Anreiz für Millionen von Indigenas im ganzen Land. Sie ist ein Beweis dafür, dass die de facto Autonomie möglich ist. Ein Beweis dafür, dass es Menschen gibt, die sich weder ergeben noch verkaufen.

15 Jahre lang, haben vier Bundesregierungen und sechs staatliche Regierungen Millionen darin investiert den Zapatismus aufzuhalten und auszulöschen. Sie haben es nicht geschafft. Obwohl sie Tausende Millionen von Pesos in öffentliche Arbeiten und produktive Projekte gesteckt haben, Geld, das effektiv dazu diente Überzeugungen zu kaufen, haben sie es nicht fertig gebracht, die Flamme der indigenen Würde auszulöschen. Die Rebellen haben von den Regierungen keinen einzigen Pesos akzeptiert.

Das Geld der Regierung stammt aus der Hand, die den Knüppel schwingt. Der polizeilich-militärische Angriff gegen den Aufstand reißt nicht ab. Die Mexikanische Armee hat Tausende Soldaten in der Rebellenzone stationiert. Die Patrouillen sind unaufhörlich. Dennoch haben es weder ihre Präsenz, noch die der verschiedenen Polizeiabteilungen es geschafft, den Widerstand zu ersticken.

Eine der unmittelbaren Konsequenzen, die der zapatistische Aufstand für die soziale Bewegung mit sich brachte, war der Aufbau einer Vision, dass es möglich war einen viel breiteren Kampf zu führen, als das bis 1994 der Fall gewesen war. Der Handlungsspielraum des Staates wurde kleiner, und die Konzessionen, die den Organisationen gewährt werden müssen, wurden größer. Auch wenn sie sich dessen nicht immer bewusst sind, oder dem widersprechen würden, verfügen die unabhängigen Bewegungen heute über einen viel größeren Spielraum für ihre Entwicklung.

Seit 1994, als der Nationale Demokratische Konvent gegründet wurde, haben die Zapatisten verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, um die landesweite Unzufriedenheit zu organisieren und in eine gemeinsame Bahn zu lenken. In den meisten Fällen schlugen sie vor, dass andere die Leitung übernehmen sollten. Bis auf die Andere Kampagne, waren alle Initiativen erfolglos: sie scheiterten inmitten interner Machtkämpfe verschiedener linken Persönlichkeiten und Strömungen. Der Anderen Kampagne steht ihre größte Feuerprobe noch bevor. Sie muss einen landesweiten Kampfprogramm entwerfen, und beweisen, wie weit die Solidaritäts- und Aktionsnetzwerke, die bisher errichtet wurden sich gefestigt haben.

Die Zapatisten genießen große Sympathien in der indigenen Welt, bei Jugendlichen, arme Campesinos und Stadtbewohner. Hingegen ist die Unterstützung, die ihnen von wichtigen Schichten der intellektuellen Welt entgegengebracht wurde verschwunden. Die Solidarität, die sie einst von der parteizugehörigen Linken erhalten haben, hat sich in unverhohlene Feindschaft verwandelt. Viele der NGO, die ihrer Sache einst nahe standen, sind auf Abstand gegangen.

Die Erhebung von 1994 belebte und stimulierte die Bildung wichtiger Bewegungen für soziale Forderungen und Opposition. Jahrelang ist die EZLN ein Katalysator für Sozialproteste verschiedenster Art außerhalb ihrer direkten Einflusssphäre gewesen. Heute scheint diese Funktion eingestellt worden zu sein. Die Zapatisten scheinen dem Aufbau ihrer eigenen Kräfte den Vorzug gegeben zu haben. Relevante politische und soziale Bewegungen außerhalb ihres Umkreises haben von ihnen keine explizite Ausdrücke der Solidarität verdient.

Die Zapatisten haben eine sehr klare Trennungslinie darüber gezogen, wer ihre Freunde sind und wer nicht, darunter sehr wichtige Akteure der Linken. Ein großer Teil ihrer früheren Verbündeten, sind es aus verschiedenen Gründen nicht mehr. Die Rolle der Gesetzgeber der Demokratischen Revolutionspartei (PRD) bei der Bewilligung des indigenen Gesetzes, die wiederholten repressiven Vorgehensweisen der PRD-Regierung von Chiapas, und die Präsenz bekannter Kaziken in ihren Reihen, haben jeglicher Zusammenarbeit mir der politischen Klasse, die sich selbst progressiv nennt, die Pforten geschlossen. Obwohl sie den Wahlbetrug denunziert haben, dessen Opfer er wurde, haben die Zapatisten sich von der Wahlkampagne von Andrés Manuel López Obrador sehr klar distanziert, und haben zu seiner Bewegung gegen die Privatisierung des Erdöls keine öffentliche Position bezogen.

Die schwierigen Bedingungen ihres Kampfes und die militärische Disziplin mit der sie handeln, bringt sie zuweilen dazu streng über ihre Freunde und Verbündete zu urteilen. Die enorme Komplexität des sozialen Kampfes im Land, wurde bei ihren politischen Entscheidungen nicht immer berücksichtigt.

Wie schon öfters seit 1994, gibt es einige, die heute versichern, dass die Rebellen in Mexiko keinen Einfluss mehr ausüben. Die Erfahrung zeigt, dass jene, die das behaupten sich irren. Die Rebellen sind immer wieder mit Erfolg zum Zentrum der mexikanischen Politik zurückgekehrt. Auch wenn einige ihrer politischen Definitionen verfehlt sein mögen, haben sie ein enormes ethisches Kapital vorzuweisen, das ihnen Glaubwürdigkeit verleiht und die Fähigkeit zu mobilisieren.

Der Zapatismus repräsentiert einen riesigen Bruch mit der alten Art Politik zu betreiben, der dem Lauf der Jahre zum Trotz nichts von seiner Frische eingebüsst hat. 25 Jahre nach Gründung der EZLN, ist der Horizont zu sehen und wird bald zu spüren sein.

* * *
übs. von Dana
Quelle: http://www.jornada.unam.mx/2008/11/18/index.php?section=opinion&article=019a1pol
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Mittwoch, 28. Mai 2008

Fotoausstellung: 80 Jahre Che Guevara

Seit dem 26. Mai 2008 findet im Fotomuseum WestLicht in Wien eine Fotoausstellung mit Originalabzügen kubanischer und international bekannter Fotografen, u.a. von Alberto Korda, Osvaldo Salas, René Burri, und anonymer Fotografen von Che Guevara, Fidel Castro und ihren Mitstreitern zu statt.

Die Ausstellung wurde von Camilo Guevara, Che’s Sohn, und René Burri, dessen Foto von Che mit Zigarre zu den bedeutendsten Fotos zählt eröffnet.

Via Che 1928 2008
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Freitag, 2. Mai 2008

Der 1. Mai in Stuttgart

Schon vor der Demonstration der Gewerkschaften, welche um 10 Uhr am Marienplatz startete führte die Polizei zahlreiche Personenkontrollen durch. Dabei wurden Materialen eines Infotisches beschlagnahmt, sowie mindestens zwei Menschen wegen des angeblichen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht festgenommen.

An der Demonstration des DGB beteiligten sich etwa 2500 Menschen, darunter zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten türkischer und kurdischer linker und revolutionärer Organisationen, tamilische Exilorganisationen, sowie linke Gruppen aus Deutschland.

Im Anschluss daran begann die Revolutionäre 1. Mai Demonstration mit einer Auftaktkundgebung auf dem Marktplatz. Auch hier wurden auf dem Weg dorthin zahlreiche Menschen in teilweise langwierigen Personenkontrollen von der Polizei aufgehalten. Ein kleiner Demonstrationszug zog direkt von der DGB Kundgebung zum Auftakt der Revolutionären 1. Mai Demonstration und entzog sich somit den Kontrollen. Auf der Auftaktkundgebung wurde unter anderem das provokante Auftreten der Polizei thematisiert und eine Rede zur Notwendigkeit des Antifaschistischen Kampfes aber auch der eigenen revolutionären Politik gehalten.
Nach kurzer Verzögerung aufgrund der polizeilichen Anordnung, Transparente nicht miteinander verknoten zu dürfen und der daher folgenden Polizeiblockade, startete die Revolutionäre Demonstration schließlich mit mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Auf der ersten Zwischenkundgebung vor dem Ordnungsamt, dem verschiedene Behörden unterstehen, wurden in einer Rede u.a. die restriktive Migrationspolitik aufgegriffen und zur Solidarität mit Flüchtlingen und MigrantInnen die von staatlicher Diskriminierung betroffen sind aufgerufen.

Auf Höhe des Rotebühlplatzes kam es zu ersten Übergriffen der Polizei auf die Demonstration. Nach einem kurzen Sprint der DemoteilnehmerInnen wurden Schlagstöcke eingesetzt und berittene Polizisten zur Demonstration beordert. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch.



Nach einer weiteren Zwischenkundgebung vor dem Gebäude der Allianz Versicherung zog die Demonstration nach Stuttgart Heslach. Auf Höhe des Marienplatzes wurde versucht durch einen weiteren Sprint das Polizeispalier, sowie den Kamerawagen, der die Demonstration ständig filmte abzuschütteln.
Daraufhin gingen zuerst die berittenen Beamten gegen die Demonstration vor, u.a. indem sie mehrmals in die Menge ritten. Weitere Beamte griffen mit Schlagstöcken und Fußtritten den vorderen Teil der Demonstration an. Bei der darauffolgenden kurzen Auseinandersetzung konnten sie jedoch zurückgedrängt werden, wobei es auf beiden Seiten zu leichten Blessuren kam. Es kam zu keinen Festnahmen.

Das letzte Stück der Demonstration verlief ohne Zwischenfälle, wobei die Transparente im vorderen Teil zum Schutz vor weiteren Angriffen, entgegen der Forderung der Polizei erneut verknotet wurden.

Bei der Abschlusskundgebung hielt ein Aktivist der Revolutionären Aktion Stuttgart vermummt einen Redebeitrag. Darin wurden die Angriffe von Staat und Kapital auf die sozialen Errungenschaften, sowie die weiteren Symptome des kapitalistischen Systems thematisiert und zum Widerstand dagegen, sowie zum Aufbau einer organisierten revolutionären Gegenmacht aufgerufen. Der Redebeitrag musste vermummt gehalten werden, da davon auszugehen ist, dass immer noch politische Verfahren gegen die RAS anhängig und die Mitglieder daher von der Kriminalisierung bedroht sind.

Zwei Beamte des polizeilichen Staatsschutzes in Zivil, die sich am Rande der Abschlusskundgebung aufhielten, wurden geoutet und suchten daher umgehend das Weite. Ansonsten verlief auch die Abschlusskundgebung ohne weitere Zwischenfälle.

Nach der Abschlusskundgebung besuchten viele DemoteilnehmerInnen das 1. Mai Fest im Generationenhaus. Dort gab es Live-Musik u.a. vom Freien Chor Stuttgart, sowie Essen, Getränke und Infotische.




Fazit: Die Beteiligung von etwa 500 Menschen an der Revolutionären 1. Mai Demonstration ist für Stuttgarter Verhältnisse erst einmal zufriedenstellend. Die Mobilisierung zum Revolutionären 1. Mai, etabliert sich zunehmend wieder. Es wurde gezeigt, dass viele der Überzeugung sind, dass der Kapitalismus nicht das Ende der Geschichte ist und eine befreite Gesellschaftsordnung nötig und möglich ist.

Einmal mehr haben die Stuttgarter Polizei bzw. die Verantwortlichen für den Einsatz deutlich gemacht, dass auf linke und revolutionäre Mobilisierungen mit polizeilichen Großeinsätzen reagiert wird. Die Rechnung, Aktive damit einzuschüchtern und sie möglichst weit einzuschränken ging dank der Entschlossenheit der Demonstrationsteilnehmerinnen und -Teilnehmer aber nicht auf.

Natürlich muss es jetzt weitergehen und das was im Aufruf zur Demo und den Reden gefordert wurde Stück für Stück umgesetzt werden: Nehmen wir die Zukunft in die eigenen Hände. Organisieren wir uns und nehmen wir den Faden der großen revolutionären und kommunistischen Versuche eine befreite Gesellschaftsordnung zu erkämpfen wieder auf.
Via Infoladen Ludwigsburg

Bei trueten.de gibt es noch einen Bericht und viele Fotos von der DGB Demo und der revolutionären 1. Mai Demo
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Freitag, 11. April 2008

2 Ereignisse

Heute ist der 63. Jahrestag der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald, die als Konsequenz daraus den Schwur von Buchenwald leisteten. Und noch immer bleibt die Bahn in Sachen Zug der Erinnerung stur.

Zugleich ist heute der 40. Jahrestag der Schüsse auf Rudi Dutschke vor dem Hintergrund des eskalierenden Vietnamkriegs. Dazu gibt es wie beispielsweise in Esslingen Veranstaltungen.
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Freitag, 22. Februar 2008

Berlin: 1. offenes Bündnistreffen am 4. März

Nachdem die letzten beiden (Euro)Maydayparaden ein voller Erfolg waren, soll es auch im Jahr 2008 wieder eine Maydayparade mit Aktionen und Veranstaltungen im
Vorfeld und danach in Berlin geben. Aus diesem Grund wird zum 1. Offenen Bündnistreffen einladen. Das Treffen findet statt am 04.03.08 um 19:30 Uhr im Versammlungsraum (1. Stock) des Mehringhofs (Gneisenaustr. 2a in Berlin-Kreuzberg).

Mayday?

In den letzten zwei Jahren konnten am 1. Mai jeweils mehrere tausend Menschen mobilisiert werden, die sich an der Parade rund um das Thema Prekarisierung beteiligten und ihrem Protest gegen unsichere Arbeits- und Lebensbedingungen Ausdruck verliehen. Trotz dem Erfolg der Demonstrationen gab es von Beginn an den Anspruch, mehr als ein Event zu sein, das lediglich einmal im Jahr stattfindet. Der Mayday möchte Ausgangspunkt und Ausdruck alltäglicher Kämpfe und Organisierung sein, weswegen auch das Berliner Bündnis kontinuierlich zu verschiedenen Themenfeldern aktiv war. So wurde im Rahmen des Mayday zum G8 Gipfel mobilisiert, sich an der „Freiheit statt Angst“-Demo beteiligt, sich gegen Stadtumstrukturierung in Kreuzberg-Friedrichshain engagiert, eine Veranstaltungsreihe und Workshops organisiert sowie mit dem Hamburger Mayday-Bündnis seit November 2007 in der Kampagne "Mir reicht's...nicht!" zusammen gearbeitet. Auch international tut sich was: Ende Februar findet in Berlin ein Treffen mit VertreterInnen verschiedener europäischer Maydaystädte statt. All diese Punkte zeigen, dass die (Euro)Mayday Bewegung in Berlin angekommen ist und sich mit dem Ziel, dem prekären Alltag den Kampf anzusagen, etabliert hat.

Mayday!

Unsere Unzufriedenheit mit prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen wollen wir auch beim Mayday 2008 wieder thematisieren. Gründe, sich ins Handgemenge zu stürzen, gibt es schließlich genug. Miese Arbeitsbedingungen und schikanöse Arbeitsämter, hässliche Stadtumstrukturierung, rassistische Ausländerbehörden und die Privatisierung öffentlicher Güter ... kurz der Kapitalismus. So vielschichtig sich das Thema Prekarisierung darstellt, so facettenreich wünschen wir uns auch das Bündnis. Deshalb möchten wir Euch einladen, eure alltäglichen Kämpfe und euren Widerstand ins Bündnis und auf die Parade zu tragen und sichtbar zu machen. Der Mayday soll den unterschiedlichsten Menschen die Möglichkeit bieten sich zu beteiligen. Aus diesem Grund soll der Charakter der Parade und die Arbeit im Bündnis wieder offen und leicht zugänglich sein, insbesondere für Menschen, die (noch) nicht organisiert sind. Wir möchten wieder vermittelbare Forderungen stellen, die in erster Linie FÜR etwas stehen und in diesem Sinne auch ein Motto kollektiv erarbeiten. Und natürlich hoffen wir, dass es nicht nur bei der Parade am 1. Mai bleibt, sondern darüber hinaus der Kampf gegen den prekären Alltag stattfindet.

Ihr seid alle eingeladen, Euch am Mayday Bündnis zu beteiligen. Der Mayday ist, was ihr daraus macht. Kommt deswegen zum Offenen Bündnistreffen am 04.03.08 um 19:30Uhr im Versammlungsraum des Mehringhofs.

Mayday-Bündnis Berlin, Februar 2008
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Freitag, 18. Januar 2008

Tübinger Mayday! Parade 2008



Auch 2008 wird es die Mayday!Parade in Tübingen geben! Via trueten.de und Frederico Elwing und Tübinger Mayday! Parade
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Sonntag, 13. Januar 2008

Aktionstage zum Erhalt autonomer Zentren

Am 11. und 12. April findet ein Internationaler Aktionstag für den
Erhalt bestehender Freiräume und für neue Freiräume statt.
http://april2008.squat.net/de/

Am 8. und 9. Februar findet ein regionales Treffen in Mannheim dazu statt.

Den Flyer/Aufruf kann man hier Herunterladen.
http://www.obw9.de/april.pdf

Es wäre nett wenn möglichst viel Menschen und Projekte sich daran beteiligen würden.

Dazu gibt es auch eine Radiosendung
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=20243.
und die infomail
aprilapril08mahd@lists.riseup.net
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Freitag, 11. Januar 2008

Luxemburg-Liebknecht-Wochenende 2008

Jedes Jahr im Januar steht steht ein Wochenende im Zeichen von linker
Politik. Samstags finden verschiedene Veranstaltungen statt, wie die Rosa-Luxemburg-Konferenz und das antifaschistische Jugendtreffen der VVN-BdA. Sonntag geht es dann zur traditionellen Liebknecht-Luxemburg-Demo, 10 Uhr vom Frankfurter Tor zum Friedhof der SozialistInnen


LLL Demo 2004


Text: redblog
Foto: trueten.de

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