Mumia Abu-Jamal akut von Todesstrafe bedroht - Widerstand wächst - Hoffnung auf neue U.S. Supreme Court Richterin Sotomayor
Mumia Abu-Jamal akut von Todesstrafe bedroht - Widerstand wächst - Hoffnung auf neue U.S. Supreme Court Richterin SotomayorVia Mumia Hörbuchgruppe
Die neue Richterin am Supreme Court der Vereinigten Staaten, Sonja Sotomayor, hat gestern ihr erstes Urteil mit verfasst und gegen die Hinrichtung eines verurteilten Auftragsmörders gestimmt. Das gleiche Gericht hat vor drei Tagen im umstrittenen Fall des afro-amerikanischen Todestrakt Insassen Troy Davis eingelenkt und eine neue juristische Untersuchung unter Berücksichtigung der neuen Unschuldsbeweise angeordnet.
Im Fall des Journalisten Mumia Abu-Jamal allerdings hat der Supreme Court trotz massiver Hinweise auf die tatsächliche Unschuld Abu-Jamals abgelehnt, sich mit dem Fall zu befassen und damit den Weg für ein neues Verfahren frei zu geben. Über den noch offenen Antrag der Staatsanwaltschaft auf Wiedereinsetzung der Todesstrafe wird das Gericht in den nächsten Wochen entscheiden.
Damit ist das Leben Abu-Jamals, der seit 27 Jahren im Todestrakt sitzt, in akuter Gefahr.
Namhafte Bürgerrechtsorganisationen, unter ihnen der N.A.A.C.P. oder die Kampagne zur Beendigung der Todesstrafe (CEDP) verlangen von U.S. Justizminister Eric Holder, den Rassismus der Justiz am Beispiel von Mumia Abu-Jamal zu untersuchen. [ http://www.iacenter.org/mumiapetition/ ]
Die Forderung nach endgültiger Aufhebung der Todesstrafe gegen Mumia Abu-Jamal und nach einem neuen, fairen Prozess wird immer lauter. Im April forderte Klaus Staeck, der Leiter der Akademie der Künste in Berlin in einer Podiumsveranstaltung und Mumias Anwalt Robert R. Bryan zusammen mit Frankreichs früherer Präsidentengattin Danielle Mitterand dazu auf, sich für Mumias Leben und Freiheit einzusetzen. Auch das US-amerikanische und bundesdeutsche P.E.N. Zentrum schlossen sich dem an. Amnesty International hat seine Forderung nach einem neuen Verfahren für Abu-Jamal erneut bekräftigt.
Seit Anfang Juli reist eine Infotour des Berliner FREE MUMIA Bündnisses und der Roten Hilfe e.V. durch die Bundesrepublik, um mit Interessierten vor Ort über konkreten Widerstand gegen die drohende Hinrichtung von Mumia Abu-Jamal zu nachzudenken.
Vereinbart wurde bisher ein dezentraler Aktionstag für den dritten Tag nach Bekanntgabe der Wiedereinsetzung der Todesstrafe. Einrichtungen der US-Regierung sollen spüren, dass von der neuen Regierung ein Einschreiten gegen den sich abzeichnenden Justizmord erwartet wird. Außerdem wird es im Falle eines Hinrichtungsbefehls eine bundesweite Demonstration am letzten Samstag davor zur Berliner US-Botschaft geben. Ähnliche Pläne gibt es in den USA, Griechenland, Frankreich und Mexiko.
Abu-Jamals Verteidigung ruft dazu auf, ihm in den Todestrakt zu schreiben. Jede behördlich registrierte Zusendung macht deutlich, wie stark das Interesse an Gerechtigkeit für Mumia Abu-Jamal auch nach über 27 Jahren immer noch ist.
Freiheit für Mumia Abu-Jamal! Abschaffung der Todesstrafe überall!

racethebreeze - 20. Aug, 08:13
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