Festrede zum Abschluss der Kampagne "NoNPD"
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Gäste,
"Die Bedeutung einer Organisation misst sich nicht an Ihren Ansprüchen, sondern an ihrer konkreten Wirksamkeit. Wirksamkeit wiederum bedeutet im Rahmen politischer Prozesse vor allem eins: Öffentlichkeit für bestimmte Themen zu erzeugen, und Mehrheiten dafür zu gewinnen."
So steht es in der heute erschienen neuen Ausgabe der "antifa". Der Artikel stammt von dem Bundesgeschäftsführer der VVN-BdA, Thomas Willms.
Im November 2006 wurde ich von Thomas Willms gebeten, ihm in die "Arbeitsgruppe Kampagne" zu folgen. Gerne kam ich dieser Aufforderung nach, war es doch die Möglichkeit, erstmals nach 1989 in meiner Organisation, der VVN-BdA, eine Kampagne zu begleiten und zu leiten. Was mich aber erwartete, konnte ich mir nicht vorstellen.
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir blicken zurück auf ein sehr erfolgreiches, wenn nicht sogar das erfolgreichste Jahr in der jüngeren Geschichte der Organisation. Innerhalb von 9 Monaten und 15 Tagen haben wir viel gemeinsam erreicht. Unsere Kampagne "NPD-Verbot-jetzt!" ist inzwischen weit über die Grenzen der Organisation und weit über unseren Einflussbereich hinaus bekannt.
Einigen ist bis heute nicht bekannt, wer eigentlich der Initiator der Kampagne war. Unser Kampagnen-Logo "nonpd" hat sich ein Stück von uns abgelöst. Es wird zitiert und verwendet, es wurde der Inbegriff vieler Menschen, die spontan das Bedürfnis hatten, gegen die NPD zu sein. Darüber freuen wir uns, mehr kann man eigentlich gar nicht erreichen. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten als Initiator der Kampagne kann darauf stolz sein.
Unser gestecktes Ziel, 100.000 Unterschriften in nur knapp 10 Monaten zu erreichen, erschien uns noch im Januar als höchst gewagt. Innerhalb weniger Wochen wurde aber die Aktion zum Selbstläufer. Kaum irgendwo in der Republik einen Tisch aufgestellt, schon drängelten sich Menschen um den Stand, um ihre Stimme abzugeben gegen die NPD.
Wie viele wichtige und interessante Gespräche konnten wir führen, und wie überraschend war diese neue Situation für uns.
Vorbei die Zeit, als wir an einem Informationsstand gezählte drei bis vier Menschen erreichten, die sich ernsthaft für unser Thema interessierten, und wir dabei dem Einen vielleicht mit Mühe eine Broschüre mit Altertumswert für eine Spende aufschwatzen konnten, und die Andere wenigstens ein Infoblatt mitnahm.
An unseren Infoständen war in diesem Jahr etwas los, wir waren Mittelpunkt, wir waren direkt am Zeitgeschehen. Wir waren das Zeitgeschehen.
Als wir im Juli die 100.000 Unterschriften Marke erreichten, rauchten die Köpfe. Wie weiter? Ein neues Ziel wurde gesteckt: Wir setzen noch mal 50.000 drauf!
Liebe Freundinnen und Freunde,
ich kann euch direkt aus der Bundeszentrale vermelden. Zum heutigen Stand haben wir sage und schreibe 172.016 Bürgervoten gegen die NPD und täglich erreichen uns weitere.
Diese Kampagne hat viele Väter und Mütter: Viele, die uns in diesem Kampf unterstützten. Ich will hier nur einige nennen:
• Alleine die SDAJ sammelte nach unseren Schätzungen bundesweit mehr als 20.000 Unterschriften.
• Die Freundinnen und Freunde vom Beachclub, die heute hier die musikalische Umrahmung übernehmen, fuhren an die Ostsee, bauten ihre Stände an den Touristenstränden auf und sammelten zu heißen Rhythmen Unterschriften. Eine geniale Aktion.
• Es sammelten für uns die SJD-Die Falken, die Naturfreundejugend, solid, DIDF, die Gewerkschaften ver.di, IG Metall, NGG und GEW. Viele Betriebsräte und Personalräte. Evangelische und katholische Kirchen waren aktiv dabei. Ausländerbeiräte verschiedener Städte.
• Gremien, Gruppen, Parlamentarier und Mitglieder aller – wirklich aller – demokratischen Parteien haben gesammelt.
• Unzählige Listen kamen von Schülern, Studenten, Hausmeistern, Rentnerinnen, ja sogar ein Kegelclub, ein Schachclub und Gruppen der Rheumaliga forderten Material an, um gegen die NPD ins Feld zu ziehen.
• Prominente angefangen von Konstantin Wecker, über Hannes Wader, Dieter Süverkrüp, Rolf Becker, Jürgen Becker, Peter Sodann, Hannelore Elsner, Ilja Richter, Gisela May, Sigmund Jähn und viele weitere stellten sich in den Dienst der Kampagne.
• Bürgermeistern aus Wunsiedel, Halle, Weimar, Bremen, Schwabach, Augsburg, Nürnberg, Tübingen und anderen Orten kam die Kampagne gelegen, zu artikulieren: Weg mit der Landplage NPD, die unsere Städte heimsucht und unsere Bürger belästigt.
Aus kleinen und kleinsten Gemeinden erreichten uns Briefe, Materialanforderungen und ausgefüllte Listen.
Viele, viele Menschen haben wir erreicht. Bitte verzeiht mir, wenn ich jemanden vergessen habe. Es ist mir nicht möglich, alle aufzuzählen, aber alle genießen unseren Dank. Danke an alle Väter und Mütter der Kampagne.
Liebe Freundinnen und Freunde,
auch innerhalb der Organisation haben wir einen Dank auszusprechen:
All unseren Mitgliedern, unseren Kreis- und Landesorganisationen, allen an den Hebeln der Vorstände, die unsere Kampagne vorangebracht haben, allen, die mit viel Fantasie und mit viel Enthusiasmus Ideen entwickelt haben, um die Kampagne umzusetzen.
Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen der IG Metall aus Wolfsburg. Die haben nicht nur im VW-Werk Wolfsburg gesammelt, sondern sind mit Buttons, T-Shirts, Basecaps und 10.000 Luftballons in die Stadt gezogen und haben zigtausende Unterschriften gesammelt.
Mein Dank gilt aber euch allen. Vom Infostand bis zur Veranstaltung, ob ihr, wie in München durch den Park gelaufen seid und dabei gesammelt habt, oder euch auf diversen Musikveranstaltungen mit Listen hingestellt habt, ob ihr in den Wohngebieten, im Kindergarten, in der Schule, in den Universitäten, in der Kirche oder am Arbeitsplatz gesammelt habt. Ihr seid die Gewinner dieser Kampagne!
Liebe Freundinnen und Freunde,
meine Rede hat nicht den Charakter einer politischen Gesamteinschätzung. Soll sie auch nicht haben. Es ist mehr eine Fest- und Dankesrede.
Dank an all die fleißigen Helferinnen und Helfer, die unsere Listen gezählt haben. Ein unglaublicher Kraftaufwand, den ich bestätigen kann. Danke den Helferinnen, die unsere Materialien in die ganze Republik versandt haben.
Viele haben uns nicht nur durch ihre Arbeitskraft unterstützt, sondern auch durch kleine und große Geldspenden.
Danke an die Mitglieder der Kampagnenleitung.
Und Danke möchte ich zum Schluss noch sagen an einen, der in dem Schatten der Kampagne unermüdlich, teilweise bis zur totalen Erschöpfung gearbeitet hat. Wir alle kennen sein Werk, die wenigsten kennen ihn persönlich.
Aber wenn wir wissen wollten, wie es um die Kampagne steht, was haben wir da getan? Genau, ins Internet geschaut.
Und dahinter steht unser Webmaster. Und ihm möchte ich für die geleistete Arbeit an dieser Stelle nochmals herzlich sagen: Vielen Dank!
Liebe Freundinnen und Freunde,
am Ende meiner Ansprache möchte ich das Thema unseres Abends zitieren:
Das wars? Noch lange nicht!
Unsere Zielrichtung ist klar: Wir werden keine Ruhe geben, bis unser Etappenziel erreicht ist, bis die NPD von der Bildfläche Deutschlands verschwunden ist. Wir werden in der Verpflichtung der 172.000 Bürgerstimmen weiter gegen Nazismus und Krieg vorgehen. Wir werden nicht ruhen, bis der Nazismus ausgerottet ist, mitsamt seinen Wurzeln.
Doch heute steht das Fest. Lasst uns gemeinsam den Erfolg feiern. Wer gemeinsam kämpft, soll auch gemeinsam feiern, hieß ein Spruch aus den 80er Jahren. Den lassen wir heute aufleben.
Lasst uns gemeinsam mit diesem Fest ein Ende der Kampagne setzen und einen Beginn: Die Zukunft ist antifaschistisch!
Danke!
Quelle
liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Gäste,
"Die Bedeutung einer Organisation misst sich nicht an Ihren Ansprüchen, sondern an ihrer konkreten Wirksamkeit. Wirksamkeit wiederum bedeutet im Rahmen politischer Prozesse vor allem eins: Öffentlichkeit für bestimmte Themen zu erzeugen, und Mehrheiten dafür zu gewinnen."
So steht es in der heute erschienen neuen Ausgabe der "antifa". Der Artikel stammt von dem Bundesgeschäftsführer der VVN-BdA, Thomas Willms.
Im November 2006 wurde ich von Thomas Willms gebeten, ihm in die "Arbeitsgruppe Kampagne" zu folgen. Gerne kam ich dieser Aufforderung nach, war es doch die Möglichkeit, erstmals nach 1989 in meiner Organisation, der VVN-BdA, eine Kampagne zu begleiten und zu leiten. Was mich aber erwartete, konnte ich mir nicht vorstellen.
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir blicken zurück auf ein sehr erfolgreiches, wenn nicht sogar das erfolgreichste Jahr in der jüngeren Geschichte der Organisation. Innerhalb von 9 Monaten und 15 Tagen haben wir viel gemeinsam erreicht. Unsere Kampagne "NPD-Verbot-jetzt!" ist inzwischen weit über die Grenzen der Organisation und weit über unseren Einflussbereich hinaus bekannt.
Einigen ist bis heute nicht bekannt, wer eigentlich der Initiator der Kampagne war. Unser Kampagnen-Logo "nonpd" hat sich ein Stück von uns abgelöst. Es wird zitiert und verwendet, es wurde der Inbegriff vieler Menschen, die spontan das Bedürfnis hatten, gegen die NPD zu sein. Darüber freuen wir uns, mehr kann man eigentlich gar nicht erreichen. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten als Initiator der Kampagne kann darauf stolz sein.
Unser gestecktes Ziel, 100.000 Unterschriften in nur knapp 10 Monaten zu erreichen, erschien uns noch im Januar als höchst gewagt. Innerhalb weniger Wochen wurde aber die Aktion zum Selbstläufer. Kaum irgendwo in der Republik einen Tisch aufgestellt, schon drängelten sich Menschen um den Stand, um ihre Stimme abzugeben gegen die NPD.
Wie viele wichtige und interessante Gespräche konnten wir führen, und wie überraschend war diese neue Situation für uns.
Vorbei die Zeit, als wir an einem Informationsstand gezählte drei bis vier Menschen erreichten, die sich ernsthaft für unser Thema interessierten, und wir dabei dem Einen vielleicht mit Mühe eine Broschüre mit Altertumswert für eine Spende aufschwatzen konnten, und die Andere wenigstens ein Infoblatt mitnahm.
An unseren Infoständen war in diesem Jahr etwas los, wir waren Mittelpunkt, wir waren direkt am Zeitgeschehen. Wir waren das Zeitgeschehen.
Als wir im Juli die 100.000 Unterschriften Marke erreichten, rauchten die Köpfe. Wie weiter? Ein neues Ziel wurde gesteckt: Wir setzen noch mal 50.000 drauf!
Liebe Freundinnen und Freunde,
ich kann euch direkt aus der Bundeszentrale vermelden. Zum heutigen Stand haben wir sage und schreibe 172.016 Bürgervoten gegen die NPD und täglich erreichen uns weitere.
Diese Kampagne hat viele Väter und Mütter: Viele, die uns in diesem Kampf unterstützten. Ich will hier nur einige nennen:
• Alleine die SDAJ sammelte nach unseren Schätzungen bundesweit mehr als 20.000 Unterschriften.
• Die Freundinnen und Freunde vom Beachclub, die heute hier die musikalische Umrahmung übernehmen, fuhren an die Ostsee, bauten ihre Stände an den Touristenstränden auf und sammelten zu heißen Rhythmen Unterschriften. Eine geniale Aktion.
• Es sammelten für uns die SJD-Die Falken, die Naturfreundejugend, solid, DIDF, die Gewerkschaften ver.di, IG Metall, NGG und GEW. Viele Betriebsräte und Personalräte. Evangelische und katholische Kirchen waren aktiv dabei. Ausländerbeiräte verschiedener Städte.
• Gremien, Gruppen, Parlamentarier und Mitglieder aller – wirklich aller – demokratischen Parteien haben gesammelt.
• Unzählige Listen kamen von Schülern, Studenten, Hausmeistern, Rentnerinnen, ja sogar ein Kegelclub, ein Schachclub und Gruppen der Rheumaliga forderten Material an, um gegen die NPD ins Feld zu ziehen.
• Prominente angefangen von Konstantin Wecker, über Hannes Wader, Dieter Süverkrüp, Rolf Becker, Jürgen Becker, Peter Sodann, Hannelore Elsner, Ilja Richter, Gisela May, Sigmund Jähn und viele weitere stellten sich in den Dienst der Kampagne.
• Bürgermeistern aus Wunsiedel, Halle, Weimar, Bremen, Schwabach, Augsburg, Nürnberg, Tübingen und anderen Orten kam die Kampagne gelegen, zu artikulieren: Weg mit der Landplage NPD, die unsere Städte heimsucht und unsere Bürger belästigt.
Aus kleinen und kleinsten Gemeinden erreichten uns Briefe, Materialanforderungen und ausgefüllte Listen.
Viele, viele Menschen haben wir erreicht. Bitte verzeiht mir, wenn ich jemanden vergessen habe. Es ist mir nicht möglich, alle aufzuzählen, aber alle genießen unseren Dank. Danke an alle Väter und Mütter der Kampagne.
Liebe Freundinnen und Freunde,
auch innerhalb der Organisation haben wir einen Dank auszusprechen:
All unseren Mitgliedern, unseren Kreis- und Landesorganisationen, allen an den Hebeln der Vorstände, die unsere Kampagne vorangebracht haben, allen, die mit viel Fantasie und mit viel Enthusiasmus Ideen entwickelt haben, um die Kampagne umzusetzen.
Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen der IG Metall aus Wolfsburg. Die haben nicht nur im VW-Werk Wolfsburg gesammelt, sondern sind mit Buttons, T-Shirts, Basecaps und 10.000 Luftballons in die Stadt gezogen und haben zigtausende Unterschriften gesammelt.
Mein Dank gilt aber euch allen. Vom Infostand bis zur Veranstaltung, ob ihr, wie in München durch den Park gelaufen seid und dabei gesammelt habt, oder euch auf diversen Musikveranstaltungen mit Listen hingestellt habt, ob ihr in den Wohngebieten, im Kindergarten, in der Schule, in den Universitäten, in der Kirche oder am Arbeitsplatz gesammelt habt. Ihr seid die Gewinner dieser Kampagne!
Liebe Freundinnen und Freunde,
meine Rede hat nicht den Charakter einer politischen Gesamteinschätzung. Soll sie auch nicht haben. Es ist mehr eine Fest- und Dankesrede.
Dank an all die fleißigen Helferinnen und Helfer, die unsere Listen gezählt haben. Ein unglaublicher Kraftaufwand, den ich bestätigen kann. Danke den Helferinnen, die unsere Materialien in die ganze Republik versandt haben.
Viele haben uns nicht nur durch ihre Arbeitskraft unterstützt, sondern auch durch kleine und große Geldspenden.
Danke an die Mitglieder der Kampagnenleitung.
Und Danke möchte ich zum Schluss noch sagen an einen, der in dem Schatten der Kampagne unermüdlich, teilweise bis zur totalen Erschöpfung gearbeitet hat. Wir alle kennen sein Werk, die wenigsten kennen ihn persönlich.
Aber wenn wir wissen wollten, wie es um die Kampagne steht, was haben wir da getan? Genau, ins Internet geschaut.
Und dahinter steht unser Webmaster. Und ihm möchte ich für die geleistete Arbeit an dieser Stelle nochmals herzlich sagen: Vielen Dank!
Liebe Freundinnen und Freunde,
am Ende meiner Ansprache möchte ich das Thema unseres Abends zitieren:
Das wars? Noch lange nicht!
Unsere Zielrichtung ist klar: Wir werden keine Ruhe geben, bis unser Etappenziel erreicht ist, bis die NPD von der Bildfläche Deutschlands verschwunden ist. Wir werden in der Verpflichtung der 172.000 Bürgerstimmen weiter gegen Nazismus und Krieg vorgehen. Wir werden nicht ruhen, bis der Nazismus ausgerottet ist, mitsamt seinen Wurzeln.
Doch heute steht das Fest. Lasst uns gemeinsam den Erfolg feiern. Wer gemeinsam kämpft, soll auch gemeinsam feiern, hieß ein Spruch aus den 80er Jahren. Den lassen wir heute aufleben.
Lasst uns gemeinsam mit diesem Fest ein Ende der Kampagne setzen und einen Beginn: Die Zukunft ist antifaschistisch!
Danke!
Quelle
racethebreeze - 27. Nov, 18:59